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Samstag, 27 April 2024
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Fotografie – Kunst für Alle

Über 1 Milliarde Menschen nutzen Instagram weltweit. 80 Millionen Fotos werden täglich geteilt. Die gesamte Fotobasis umfasst bereits 40 Milliarden Fotos. Und es gibt noch andere Foto-Dienste mit Millionen von Nutzern. Die Menschen fotografieren gern, überall und fast alles, was sie sehen. Heute ist es schwierig, das zu verstehen, aber die Fotografie existierte nicht immer…

Public domain, via Wikimedia Commons

Schreiben mit Licht

Das Wort Fotografie stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet „Schreiben mit Licht“. Es ist nicht so einfach, mit Licht zu schreiben oder zu zeichnen. Es braucht nicht nur das Licht, sondern auch eine Oberfläche, die das Licht speichert. Der Weg dahin dauerte viele Jahre…
Schon in alten Zeiten versuchten die Menschen, die Momente bildhaft einzufangen. Dafür benutzten sie ein Gerät, das Camera Obscura hieß. Eine Camera Obscura war eine dunkle Schachtel, in der sich ein Loch befand. Durch das Loch der Camera Obscura fiel nun das Licht von außen und projizierte das Bild spiegelverkehrt an die Rückwand der Schachtel.

Public domain, via Wikimedia Commons

Das erste Foto der Welt

Die Camera Obscura hatte einen entscheidenden Nachteil, man konnte keine bleibenden Bilder damit herstellen. Sie projizierte einfach nur Licht auf eine geeignete Oberfläche. Die Forscher experimentierten viel, damit die Fläche das Abbild konservieren konnte. Die Franzosen Nicéphore Niepce und Louis Daguerre gelten als die Entdecker der Fotografie.
Nicéphore Niépce machte mit einer selbstgebauten Kamera das erste Foto der Welt. Um 1826 gelang es ihm, nach acht Stunden Belichtungszeit, den Blick aus dem Fenster seines Hauses dauerhaft festzuhalten. Das Resultat war ein Bild einer Straße auf der Zinnplatte.

Die erste praktikable Technik zum Fotografieren

Public domain, via Wikimedia Commons

Louis Daguerre tüftelte weiter an der Technik. Er hat versilberte Kupferplatten poliert und mittels Joddampf lichtempfindlich gemacht. Dann legte Dagguerre diese Platte in eine Camera Obscura, belichtete die Platte und entwickelte sie anschließend mit Quecksilberdampf. Die Belichtung bedeutet einen Augenblick, in dem das Bild entsteht. Die Entwicklung ist eine chemische Verstärkung des Bildes nach der Belichtung. Damit das Bild sichtbar wird, musste damals das Foto 15 Minuten lang dem Licht ausgesetzt werden. Das Resultat wurde mit dem Wort “Daguerreotypie” bezeichnet und im Jahre 1839 offiziell vorgestellt. Daguerres Erfindung war eine Weltsensation und die erste praktikable Technik zum Fotografieren.

Das Verfahren war jedoch sehr teuer und ein Foto wurde zu einem einmaligen Andenken für einige Eliten. Und diese Photos, gedruckte Originale, konnten nicht reproduziert werden.

Public domain, via Wikimedia Commons

Das Negativ-Positiv-Verfahren

Alles änderte sich mit der Erfindung von dem britischen Wissenschaftler William Talbot. Viele Jahre, parallel mit Dagguerre, beschäftigte sich Talbot mit fotografischen Experimenten. Er wollte das Problem der Fixierung lösen. Das Ergebnis war ein Negativ-Positiv-Verfahren. Bei dieser Metode wird zuerst ein Negativ vom abzubildenden Bild hergestellt. Auf dem Negativ wird Dunkles hell und Helles wird dunkel. Um ein Bild zu erhalten, muss der Prozess dann umgekehrt wiederholt werden. Das war eine Revolution in der Fotografie, weil es möglich wurde, beliebig viele Abzüge eines Negativs zu machen. Das Negativ-Positiv-Verfahren ist der Vorgänger unserer Fotografie mit Film und Fotopapier.
Die Wissenschaftler und Erfinder haben grosse Schritte gemacht, aber es war noch sehr umständlich, um ein Foto zu machen. Diese Fotoapparate konnten nur Spezialisten bedienen. Für jedes Bild benötigte man eine neue Platte. Die Ausrüstung war groß und unhandlich. Allein die Kamera hatte ungefähr die Ausmaße eines heutigen Mikrowellenofens.

Kodak-Black-Kameras

Dies änderte sich im Jahre 1888 radikal. Der Amerikaner George Eastman, der Gründer von Kodak, erfand den Rollfilm und stellte die erste mobile Kamera vor. Mit dem Rollfilm konnte man mehrere Fotos hintereinander machen. Die Kodak-Black-Kameras wurden bereits mit einem Film für hundert Negative verkauft. Wenn die Kamera voll war, schickten die Fotografen die Bilder in die Fabrik zur Entwicklung und Ausarbeitung zurück. Wenig später bekamen sie die Abzüge und die Kamera mit einem frischen Film zurück.

Die Menschen waren begeistert. So wurde die Ära der Hobbyfotografie eröffnet. Es dauerte mehr als 100 Jahre bis zur Geburt von Instagram… (vd, js)

Die weiteren Artikel zur Fotografie sind:

Fotografie – Kunst für Alle
Fotografie – Digitale und analoge Fotografie
Fotografie – Kamera
Fotografie – Bildkomposition
Fotografie – Schärfentiefe
Fotografie – Farbtemperatur
Fotografie – Licht

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