Musik gehört mit zu den schönsten Dingen, die man mit Anderen zusammen machen kann. Da kann es schon mal richtig laut werden. Das dachten sich bestimmt auch die Erfinder der elektrischen Gitarre, als sie merkten, dass die Gitarre, wenn sie in einer Gruppe nur akustisch gespielt wird, kaum noch zu hören ist. Also musste eine Lösung gefunden werden, wie man die Gitarre so laut bekommt wie zum Beispiel die Trompete oder das Schlagzeug.
Les Paul
Der Jazzgitarrist Lester Polsfuss, besser bekannt unter dem Künstlernamen “Les Paul“, hatte schon 1928 in seiner Werkstatt mit der Elektrifizierung von Gitarren experimentiert. Zunächst waren das noch unbeholfene Basteleien – so hatte er etwa die Nadel aus dem Plattenspieler seiner Mutter als Tonabnehmer in seine Gitarre eingebaut und als Verstärker das Radio seiner Eltern benutzt. Aber in den Vierzigern konstruierte Polsfuss schließlich seine erste richtige E-Gitarre – auch wenn die äußerlich kaum wie eine Gitarre aussah, sondern wie ein Holzbalken, mit Saiten, einem magnetischen Tonabnehmer und Stimmmechaniken. Er taufte sie “The Log“ – “Der Holzklotz“.
Der Tonabnehmer
Im Jahre 1931 hatte man dann die Idee einen elektromagnetischen Tonabnehmer zu bauen, der die Veränderungen des Magnetfeldes durch den Spieler erkennt, und das elektrische Signal an einen Verstärker weiterleitet, der dann das Signal wieder in einen Ton umwandelt.
Diese Methode erwies sich als zuverlässig und erzeugte weniger Nebengeräusche, denn die Ergebnisse, welche man mit anderen Methoden der Verstärkung, zum Beispiel mit Mikrofonen erzielte, waren wenig vielversprechend.
Es dauerte jedoch noch eine ganze Weile, bis sich die Erfindung durchsetzte und man die Tonabnehmer in Serie herstellten konnte, um sie dann in den unterschiedlichsten Gitarren einzubauen.
Leo Fender
Je mehr E-Gitarren und Verstärker benutzt wurden, desto größer wurde auch der Bedarf an Werkstätten, die Reparaturen machen konnten. In der Nähe von Los Angeles / USA hatte sich Leo Fender niedergelassen und reparierte Radios, Plattenspieler und Verstärker. Immer wieder kamen Musiker zu ihm, um nicht nur den Verstärker aufmöbeln zu lassen, sondern auch Schäden an ihren Gitarren beheben zu lassen.
Auf diese Weise bekam Leo Fender zahllose defekte Instrumente in die Hand und ärgerte sich jedes Mal, dass die Reparaturen so schwierig waren. Schließlich hatte er Instrumentenbau nie gelernt, und an so einer aufwendig gebauten Gitarre mit großem Korpus konnte allerlei kaputtgehen.
Als dann in den 1950er Jahren die Rock´n Roll – und Beatmusik aufkam, war die elektrische Gitarre mit einem Schlag zum wichtigsten Element dieser Musikrichtung geworden, und ist bis heute prägend in der Rockmusik geblieben. Auch in der Country und Jazzmusik ist die E – Gitarre
nicht mehr wegzudenken und trägt zum Gesamtsound dieser Musik einen wesentlichen Teil bei.
Klar, man sollte schon ein wenig Kenntnis haben, wie man so ein Instrument spielt, denn eine Gitarre, die von ganz alleine spielt, ist noch nicht erfunden worden, gut so.
Der Klang
Viele Hersteller von Musikinstrumenten, besonders in den USA und in Europa tüftelten am perfekten Bau Ihrer Gitarren, und bemerkten schnell, dass es einen großen Einfluss auf den Klang ihrer Instrumente hat, welches Holz sie verwendeten. Diese Erfahrung hatten Sie ja bereits beim Bau rein akustischer Instrumente, nun kam der Einfluss der Tonabnehmer und der Elektronik noch hinzu. So entstanden viele verschieden klingende Instrumente, und man hat die Qual der Wahl, welches einem am besten gefällt. Und selbstverständlich spielt der Preis einer E – Gitarre eine große Rolle, wenn man sich für ein Instrument entscheiden sollte.
Natürlich kann man auf einer elektrischen Gitarre auch spielen, wenn sie nicht an einen Verstärker angeschlossen ist, Üben geht immer, auch ohne Lautstärke.
Wenn ein Gitarrenkörper aus einem Stück Holz gefertigt wird, dann nennt man diese Form Solidbody (aus dem englischen, steht für Vollkorpus), besitzt die Gitarre Hohlräume, die den Klang beeinflussen, nennt man das Semiacoustic (aus dem englischen, steht für Halb akustisch).
Wofür man sich beim Kauf einer elektrischen Gitarre entscheidet, ist also abhängig von der Musik, die man darauf machen will, und dem eigenen Geldbeutel.
Der Aufbau einer elektrischen Gitarre
Der Aufbau einer E – Gitarre ist fast immer gleich, neben der Holzauswahl, der Form und der Farbe, ob der Hals mit dem Korpus verschraubt oder ein geleimt wurde, besteht sie immer aus
Korpus, Kopfplatte, Saitenniederhalter, Stimmmechaniken, Sattel, Saiten, Hals, Griffbrett, Tonabnehmer / auch „Pickup“ genannt, Regler für Lautstärke, Regler für den Ton, Schalter zur Tonabnehmerwahl, Schlagbrett, Brücke / Steg, Gurthalterungen, Kabelbuchse.
Die Stimmung
Die ´normale´ elektrische Gitarre hat 6 Saiten, die von Tief nach Hoch auf bestimmte Weise gestimmt werden. Standard ist die E A D G H E – Stimmung. Ihr seht, dass das E zweimal vorkommt. Einmal Tief und ein Mal hoch. Mittlerweile gibt es auch E- Gitarren mit 7, 8 oder gar 10 Saiten. Das ist dann schon etwas für Spezialisten, aber erst einmal sollten 6 Saiten reichen, um damit gute Musik zu machen. (hk, js)