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Samstag, 27 April 2024
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Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Heute will ich euch von einem meiner Lieblingsbücher erzählen, aus dem mir meine Oma schon vorgelesen hat. Diese Geschichte wurde im Jahr 2024 64 Jahre jung. Es ist eine Geschichte von Drachen, Riesen, Piraten, Prinzessinnen und guten Freunden, die zusammen durch dick und dünn gehen.

Die Rede ist von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Das ist ein sehr bekanntes Buch von Michael Ende und das Erste, welches er veröffentlicht hat. Einige von euch kennen möglicherweise eher den Kinofilm aus dem Jahr 2018. Allerdings ist das Buch um einiges besser.

© Thienemann Verlag

Er erzählt darin von Jim Knopf und seinem Freund, Lukas, dem Hauptlokomotivführer der Lummerland Eisenbahn. Die Heimat der beiden ist eine sehr kleine Insel mit zwei Bergen mitten im Ozean und heißt Lummerland. Dort wohnen außer Lukas und Jim noch drei andere Personen. Als erstes ist da König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte. Der heißt so, weil er Viertel vor Zwölf geboren sein soll. Dann ist da noch Frau Waas, die den Gemischtwarenladen der Insel betreibt. Sie heißt Frau Waas, weil vermutlich einer ihrer Vorfahren mal schwerhörig war und immer „Waas?“ gesagt haben soll. Und als letztes ist da noch Herr Ärmel, denn der hat keine besondere Aufgabe auf Lummerland, sondern ist hauptsächlich Untertan. Denn ein König braucht ja auch Untertanen, wen soll er sonst regieren?

Die Geschichte beginnt an dem Tag, als Frau Waas ein seltsames Paket erhält und Jim Knopf auf Lummerland ankommt …… doch das solltet ihr selber lesen 😉

© Thienemann Verlag (Scan aus dem Buch)

Ok, noch ein kleiner Ausblick …

Einige Jahre später verlassen Lukas und Jim mit der Lokomotive Emma, in der Nacht, die Insel Lummerland und begeben sich auf eine aufregende Reise. Was sie alles auf ihrer Reise erleben und wie Jim überhaupt zu seinem Nachnamen kam, müsst ihr allerdings selber lesen! Ich will hier schließlich nicht alles erzählen. Doch wen sie unterwegs so treffen, wird nun auch noch verraten: Ping Pong, das zweiunddreißigste Kindeskind des Oberhofkoches Fu Lu Pi Plu, den Scheinriesen Herrn Tur Tur, den Halbdrachen Nepumuk, die Drachin Frau Mahlzahn und die Prinzessin Li Si von Mandala.

Jim Knopf und die Wilde 13

© Thienemann Verlag

Wenn euch das Buch gefallen hat, dann habe ich noch eine gute Nachricht für euch: Michael Ende hat noch eine Fortsetzung geschrieben. Im Jahr 1962 wurde „Jim Knopf und die Wilde 13“ veröffentlicht. Dieses Buch kam übrigens 2020 als Real-Verfilmung in die Kinos! In „Jim Knopf und die Wilde 13“ tauchen die Figuren des ersten Buches wieder auf. Aber Jim Knopf und Lukas treffen auch einige neue Freunde: zum einen Prinzessin Sursulapitschi, den Meerkönig Lormoral, der auch gleichzeitig der Vater von Sursulapitschi ist, den Schildnöck Uschaurischuum, der der Verlobte von Sursulapitschi ist und dann noch den Goldenen Drachen der Weisheit.

Ein kleiner Vorgeschmack auf den Inhalt dieses Buches: Jim Knopf lernt nicht nur seine Herkunft kennen, er findet auch seine Heimat wieder. Ihr besucht nicht nur viele Orte des ersten Buches wieder, sondern auch einige neue, wie den Großer-Gurumusch-Magnetfelsen und das Land, das nicht sein darf. Auch wird verraten was die „Wilde 13“ ist und warum sie in Wirklichkeit gar keine „Wilde 13“ sein kann.

Die Geschichte des Buches

Michael Ende veröffentlichte das Buch 1960 mit schwarz-weiß Zeichnungen seines späteren Freundes Franz Josef Tripp. Er schrieb 10 Monate an diesem Buch und hatte dann ein Problem: In anderthalb Jahren lehnten 12 Verlage das Buch ab. Unter anderem wurde diese Ablehnungen damit begründet, dass das Buch, für ein Jugendbuch, zu lang wäre. Erst Lotte Weitbrecht, die damals den Thienemann Verlag leitete, veröffentlichte das Buch. 2015 gab es eine Neuauflage des Buches, in der Mathias Weber die schwarz-weiß Zeichnungen koloriert hatte. Es wurde in 25 Sprachen übersetzt. In Deutschland alleine wurden so viele Bücher verkauft, das mindestens einer aus eurer Klasse ein Buch zu Hause haben müsste.

© Thienemann Verlag

Michael Ende erhielt für sein Buch noch im selben Jahr den Deutschen Jugendbuchpreis, sowie 1962 eine Würdigung in der Ehrenliste des Hans-Christian-Andersen-Preises. Sehr bekannt ist die Fernsehaufzeichnung der Augsburger Puppenkiste aus dem Jahr 1977. 1999 kam eine Zeichentrickserie mit 52 Folgen ins Fernsehen und 2018 ein Film mit echten Schauspielern ins Kino. 2019 führte die Komische Oper in Berlin „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ erstmals als Kinderoper auf.

Außer den beiden Jim Knopf-Büchern gibt es weitere bekannte und beliebte Bücher von Michael Ende. Zu den bekanntesten gehören wahrscheinlich „Momo“ (Erstveröffentlichung 1973), „Die Unendliche Geschichte“ (Erstveröffentlichung 1979) und „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ (Erstveröffentlichung 1989). Der Wunschpunsch war das letzte Buch, das Michael Ende vor seinem Tode abschloss.
(mu)

Bildrechte: © Thienemann Verlag
Alle Bilder stammen aus dem Buch (Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer) und sind Eigentum des Thienemann Verlages. Sämtliche Rechte am Bildmaterial liegen daher beim Verlag. Gezeichnet wurden sie von Franz Josef Tripp und später von Mathias Weber koloriert. Wir bedanken uns für die Erlaubnis der Nutzung.

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