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Mittwoch, 24 April 2024

Suchmaschinen

Sicher habt ihr schon von Suchmaschinen gehört oder habt sie selber schon benutzt. Jedes mal, wenn ich neugierig bin oder etwas in Erfahrung bringen möchte, benutze ich diese. So eine Suchmaschine ist schon praktisch, denn man gibt einfach nur einen Begriff ein und die Suchmaschine spuckt Internetseiten aus, deren Inhalt mit meiner Suchanfrage im Zusammenhang stehen. Oder man schreibt direkt seine Frage: „wie groß wird ein Pandabär?“, und schon hat man die Antwort auf dem Bildschirm.

Doch wie funktioniert so eine Suchmaschine?

Ihr kennt doch sicherlich die Inhaltsangabe in einem Schulbuch. Dort stehen die Themen und auf welcher Seite im Buch darüber etwas geschrieben steht. Somit braucht ihr nicht das ganze Buch durchzustöbern, sondern könnt gleich die richtige Seite im Buch aufschlagen. Das spart Zeit und man bekommt die Information die man gesucht hat – hoffentlich.

Bild von GraphicMama-team auf Pixabay

Nun stellt euch vor, ihr wollt nach einem bestimmten Begriff suchen. Da wird es dann schon etwas schwieriger, da dies in einem Buch zwar schon möglich ist, es allerdings sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Zumindest in einem echten Buch. Doch in einem E-Book schaut das schon mal ganz anders aus.
Ein E-Book ist ein elektronisches Buch. Es wird mit einem Handy, Smartphone, Reader, Tablet oder einem anderen elektronischen Gerät, das mit einem Display ausgestattet ist, gelesen und betrachtet. In einem E-Book könnte ihr somit auch nach bestimmten Begriffen suchen ohne den ganzen Tag mit dem Suchen zu verbringen.

Suchmaschinen funktionieren wie die Such-Funktion bei digitalen Dokumenten oder E-Book´s. Man sucht nach einen Begriff, drückt „Enter“ und die Funktion findet die Wörter, welche farblich hervorgehoben werden. Nur ist es bei Suchmaschinen nicht ein Dokument, sondern das Internet welches durchsucht wird. Diverse Seiten werden angezeigt, dabei wird die Seite, welche, nach dem Bemessen der Suchmaschine, am meisten Sinn ergibt als erstes angezeigt. Für solche Ergebnisse werden bei den Firmen, die diese Suchmaschinen verwalten, Datenbanken angelegt in denen gesucht wird. Diese Datenbanken beinhalten eine große Mengen an Informationen, welche vom Menschen alleine, aufgrund der schieren Menge, nicht angelegt werden können. Dafür gibt es Programme, die das Internet durchsuchen und sich von Seite zu Seite bewegen und jede Information über diese Seite abspeichern. Solche Programme nennt man „Webcrawler“ (aus dem englischen Wörtern Web: Netz und Crawler: Raupe)

Bild von Schäferle auf Pixabay

Datenbanken kann man, als Beispiel, mit dem Duden vergleichen. Dort stehen fast alle Wörter der deutschen Sprache. Sauber nach Anfangsbuchstaben in der Reihenfolge des Alphabets geordnet. Das erleichtert die Suche nach Wörtern ungemein. Eine Datenbank ist etwas ähnliches und kann mit so ziemlich allen Informationen gefüllt werden die man für nötlig hällt.

Die Datenbanken der Suchmaschinen haben sehr viele Daten gespeichert. Sozusagen das ganze Angebot im Internet und es wird andauernd aktualisiert. Dieser Artikel, den du gerade liest, ist heute erschienen und kann schon überall auf der Welt gefunden und gelesen werden.

Die Betreiber dieser Suchmaschinen brauchen ganze Kraftwerke um die Rechenzentren mit Strom zu versorgen. Das kostet unheimlich viel Geld, doch alle Menschen benutzen diese Suchmaschienen kostenlos. Wer bezahlt das alles?

Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Wie finanzieren sich Suchmaschinen?

Wie können sich die unzähligen Suchmaschinen finanzieren, wenn doch deren Suchfunktion gratis zur Verfügung gestellt wird?
Genau wie das Fernsehen, mit Werbung. Euch wird wahrscheinlich aufgefallen sein, dass sich auch immer Werbung zwischen die Suchergebnissen mogelt. Die Besitzer der Werbeartikel bezahlen die Suchmaschinen für angeklickte Werbung. Andere Formen der Finanzierung können auch Spenden oder die Unterstützung vom Staat sein.

Firmen bezahlen die Suchmaschinenbetreiber mit Werbeanzeigen dafür, dass diese allen Menschen, welche die Suchmaschiene benutzen, die passende Werbung zu ihren Suchanfragen anzeigen. Das ist ein sehr erfolgreiches Geschäftsprinzip und die Firmen verdienen sehr viel Geld damit. Sozusagen bezahlt ihr dieses kostenfreie Angebot mit euren Suchanfragen sobald ihr auf eine Werbung klickt.

Die Suchmaschinen dieser Welt

Wir haben eine kleine Übersicht über die bekanntesten Suchmaschinen zusammengestellt um euch eine kleine Übersicht zu ermöglichen. Möglicherweise findet ihr dadurch eine besser zu euch passende Suchmaschine.

Google: www.google.de

Die bekannteste und am meisten verbreitete Suchmaschine ist „Google“. Seit 1997 ist die Firma auf dem Markt. Sie ist so erfolgreich gewesen, dass man den Begriff der Internetrecherche seither im alltäglichen Gebrauch auch „googeln“ nennt. Seit 2004 kann man das neu erschaffene Verb auch im Duden finden.
Google ist mittlerweile nicht nur eine Suchmaschine. Die Firma bietet diverse andere Dienste an, die gratis genutzt werden können. Unter anderem ein Email Dienst, eine Adresssuche, einen Übersetzer, einen Kalender, Videos durch „Youtube“ und sogar ein Betriebssystem für Handys mit dem Namen „Android“.

Google ist ganz klar die Nr. 1 im Bereich der Suchmaschinen. Warum also sollte man überhaupt eine Alternative benutzen?

Nun, Google ist nicht gerade bekannt dafür die Privatsphäre seiner Nutzer zu respektieren. 50-80% aller Webseiten benutzen Google-Tracker, diese speichern Informationen darüber, wie lange ihr auf einer Seite seid, ob ihr was bestellt habt, ob ihr ein Konto erstellt habt, das einsehen von Kontaktdaten, ob und welche Medien abgespielt werden, ob ihr die Seite als Lesezeichen abgespeichert habt und wo der Nutzer lebt. Begründet wird das Sammeln dieser Informationen damit, dass so personalisierte Werbung geschaltet werden kann. Je personalisierter die Werbung, umso höher ist die Chance, dass jemand auf die Werbung klickt, das bedeutet mehr Geld für das Unternehmen.
Aus anderen Quellen geht hervor, dass Google so viele Informationen sammeln möchte, dass es einem diverse persönliche Fragen beantworten kann. In etwa ein Programm, dass berechnen kann, welche Entscheidungen einen im Leben weiter bringen.
Vielen geht das zu weit, es ist nicht gut, dass eine Firma so viele persönliche Informationen über einen sammelt, meinen sie.

Microsoft Bing: www.bing.com

Viele werden Microsoft durch das Betriebssystem „Windows“ kennen, durch den damaligen „Internet Explorer“ oder durch die Spielekonsole „Xbox“. Seit 2009 hat der namhafte Hersteller auch eine Suchmaschine online. Welche Funktionen, Ähnlichkeiten und Unterschiede gibt es zum Marktführer Google?

Ähnlich wie Google kann die Frage direkt in die Suchfläche eingegeben werden. Zum Beispiel die Frage: „wie groß ist ein Pandabär?“ oben steht dann die Antwort inklusive Angabe über die Quelle. Zusätzlich, auch wie bei Google, wird eine kleine Vorschau des Wikipedia Artikels über den Pandabären rechts angezeigt.
Schon im Voraus könnt ihr wählen, ob ihr nach Internetseiten, Bildern oder Videos suchen wollt. Viele sind auch der Meinung, dass die Bilder und Videosuche bei Bing präziser ist. Videoergebnisse füllen “Kachel-Artig” die ganze Seite, statt wie bei Google Vertikal untereinander angeordnet zu werden. Weiterhin fällt auf, dass bei den Google Suchergebnissen eher neuere Seiten oben aufgelistet sind, während Bing eher ältere etablierte Seiten als erstes anzeigt.
Doch auch Microsoft ist in der Vergangenheit nicht sonderlich positiv aufgefallen wenn es um das sammeln von Nutzerdaten ging.

Yahoo!: www.yahoo.de

Yahoo! War einst eine der führenden Suchmaschinen, 1998 stieg sie sogar zur meistgenutzten weltweit auf. Doch schon früh, im Jahr 2000, hat „Google“ durch die intelligentere Anzeige der Suchergebnisse „Yahoo“ überholt.

In Sachen Datensicherheit gab es in der Vergangenheit ebenfalls Kritik an „Yahoo!“, sodass die Suchmaschine keine nennenswerte Vorteile gegenüber Google gibt.

Ask: www.ask.com

Was bei der Nutzung dieser Suchmaschine direkt im Gegensatz zu Google auffällt ist die Werbung. Viel mehr Werbung! Bei meinen Versuchen waren immer wieder die ersten vier bis fünf Ergebnisse irgend eine Seite die mir etwas verkaufen wollte. Zumindest hatten die Verkaufsgüter immer was mit meiner Suche zu tun. Penetrante Werbung und aggressives Marketing, machen „Ask“ sehr unattraktiv. Zumal die Seite in der englischen Sprache ist.
Die Suchmaschine wurde ursprünglich so entwickelt, dass es einem eine Antwort auf eine gestellte Frage gibt. Ein Feature was andere Suchmaschinen mittlerweile auch drauf haben.

DuckDuckGo: www.duckduckgo.com

Bei der Suchmaschine mit dem lustigen Namen handelt es sich um eine Firma, die Wert auf Sicherheit und Anonymität im Netz legt. Sie speichert keine IP Adressen oder sonstige Informationen über den Nutzer.
Über 400 Quellen, darunter „Bing“, „Yahoo!“ und der eigene Webcrawler werden für die Suchergebnisse genutzt. Zusätzlich hat die Suchmaschine hilfreiche Funktionen. Zum Beispiel kann man durch die Eingabe sogenannter „Bangs“ direkt auf bestimmten Seiten nach einem Begriff suchen. Das funktioniert folgendermaßen:
Zunächst gibt man „!“ ein darauf folgt der „Bang“ (der Name der Seite auf der gesucht werden soll) und als letztes wird der Suchbegriff eingegeben. „!Wikipedia Schnabeltier“ (oder kurz „!w Schnabeltier“) z.b. öffnet die Wikipedia Seite vom Schnabeltier oder „!Netflix Pokemon“ (oder kurz: „!n Pokemon“) sucht auf Netflix nach Pokemon. Die komplette Liste der „Bangs“ könnt ihr auf der Hauptseite von DuckDuckGo sehen.

Ecosia: www.ecosia.org

Was diese Suchmaschine mit Sitz in Berlin so besonders macht? Nun sie pflanzt Bäume. Nicht direkt, sondern dadurch, dass 80% der von Ecosia erwirtschafteten Gewinne an Naturschutzorganisationen gespendet werden, die sich zur Aufgabe gemacht haben Bäume zu pflanzen.

Ecosia verspricht ebenfalls keine Daten ihrer Nutzer zu speichern. „Wir interessieren uns für Bäume und nicht für Daten“, heißt es auf der Hauptseite.

In Kooperation mit Microsoft nutzt Ecosio die Suchmaschine von Bing. Für jede Suchanfrage muss das Berliner Unternehmen an Microsoft zahlen, dafür verdient sie an der Werbung, die ebenfalls von Bing zur Verfügung gestellt wird.

Startpage, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

StartPage: www.startpage.com

Die Niederländische Suchmaschine benutzt die Google Suche, filtert und anonymisiert aber die Suchergebnisse.
Google nutzt zum Beispiel Nutzerdaten um personalisierte Werbung schalten zu können. Dies ist bei StartPage anders. Werbung wird hier also immer allgemein gehalten, da keine Cookies und IP Adressen zur Identifizierung gespeichert werden.
Die Seite hat mehrere Einstellungsmöglichkeiten, zum Beispiel Themen in unterschiedlichen Farben, Anzeigesprache und einen Region-Filter.

Onesearch: www.onesearch.com

Die Suchmaschine nutzt nach eigenen Angaben keine Cookies, kein Nutzer-Tracking und kein Suchverlauf. Nutzt dafür aber eine Suchbegriffsverschlüsselung und alle geteilten Suchbegriffe haben eine zeitlich begrenzte Gültigkeit, trotz allem bekommt man unverfälschte und ungefilterte Ergebnisse. Diese Ergebnisse stammen wie bei „Ecosia“ ebenfalls von Microsofts Suchmaschine „Bing“.

Swisscows: www.swisscows.com

Auf der Hauptseite Swisscows.com der Schweizer Suchmaschine aus der im Nord Osten liegenden Stadt Egnach steht: „Kein Tracking, Anonym und Familienfreundlich“.
Die Schweiz selbst ist das Land mit den stärksten Gesetzen wenn es um die Privatsphäre geht, da ist es nicht unüblich solch eine Suchmaschine auf den Markt zu bringen. Auch Swisscows erhält die Suchergebnisse von „Bing“. Das Verfahren funktioniert wie bei „Ecosia“ und „Onesearch“.

Qwant: www.qwant.com/?l=de

Die französiche Suchmaschine legt Wert auf Privatsphäre und verwendet kein Werbe-Tracking.
Praktisch sind bei den Suchergebnissen, die kleinen Bildchen die man mit der Seite verbindet. Seiten von Amazon haben beispielsweise das bekannte „a“ mit dem gelben Pfeil vor dem Ergebnis, Wikipedia das große „W“. So kann man die Suchergebnisse besser und schneller zuordnen.

Fastbot: www.fastbot.de

Eine werbefreie Suchmaschine aus Deutschland. Sehr simpel gehalten, dafür auch recht schnell. Es gibt die Möglichkeit Seiten zu melden und anonym zu öffnen.

Und dann gibt es noch die Metasuchmaschinen …

Wosabeu, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

MetaGer: www.metager.de

Wie der Name sagt ist MetaGer eine sogenannte Metasuchmaschine. Das bedeutet, dass sie die Suchergebnisse mehrerer Suchmaschinen anzeigt.
Der deutsche gemeinnützige Verein der hinter MetaGer steht, wirbt mit garantierter Privatsphäre, Verwendung von Ökostrom zum betreiben der Server und mit der Transparenz des Quellcodes, welches „Open Source“ ist. Open Source bedeutet, dass der Programmiercode der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird und von jedem gelesen werden kann. Bei allen Suchmaschienen, die wir schon erwähnt haben, ist das nicht der Fall.

Dogpile: www.dogpile.com

Da Dogpile Suchergebnisse von Google, Yahoo, Bing verwendet, bekommt ihr die meisten Ergebnisse angezeigt. Also wenn die von euch verwendete Suchmaschine mal keine Treffer landet ist „Dogpile“ eine gute Alternative. Allerdings gibt es die Seite nur auf Englisch.

Besondere Suchmaschinen

Wolframalpha: www.wolframalpha.com

Diese englischsprachige Suchmaschine sucht nicht noch Webseiten sondern gibt direkt Fakten an. Also mehr wie eine Enzyklopädie. Einfach die Frage auf englisch stellen und die die Antwort wird als Ergebnis angezeigt.

Obendrein hat die Seite noch viele Funktionen die man nutzen kann. Mathe-, Physik-, Chemieformeln, Geometrie, Einheitenumrechner und vieles mehr.
Somit habt ihr einen weiterer Grund Englisch zu lernen. Damit ihr diese tolle Suchmaschine nutzen zu können.

JustWatch, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Justwatch: www.Justwatch.com/de

Eine Interessante Suchmaschine bei der es euch möglich ist nach Serien und Filmen zu suchen. Das Ergebnis zeigt euch dann, bei welchem Streaming Dienst ihr die Sendung gratis oder zum angegebenen Preis sehen könnt. Beispielsweise sind Pokémon Ergebnisse: RTL (8 Staffeln), Netflix (1 Staffel), Amazon Video (15 Staffeln), Google Play (6 Staffeln) und Apple-TV (5 Staffeln).

Wir wollen allerdings zwei Suchmaschinen nicht unterschlagen, doch Diese sind für uns kaum nutzbar. Hauptsächlich liegt es an der Sprache und dann an der Schriftart. Die eine Sprache wäre Chinesisch mit chinesischen Schriftzeichen und die Andere wäre Russisch in kyrillischer Schrift. Diese Schriftarten werden bei uns nicht an Schulen gelehrt und deren Suchergebnisse sind für uns kaum nutzbar. Die Plattformen wären zum einen Baidu, die andere wäre Yandex.
(bkm, js)

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