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Montag, 29 April 2024
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Karneval, Fastnacht, Fasching

Helau, Alaaf, Narri Narro …..

Diese Narrenrufe hört man heute überall in Köln, Düsseldorf oder auch in Mainz und anderen Städten. Warum ist das so? Es wird Karneval gefeiert. An diesem Tag benehmen sich Menschen auf diesem Fest etwas verrückt. Deshalb nennt man sie liebevoll Jecken oder Narren. Ob groß oder klein, jeder hat riesigen Spaß. Es wird sich verkleidet, die Straßen sind voller Menschen, die feiern und tanzen. Musik ist überall zu hören.

Karneval wird allerdings nicht nur in Köln, sondern fast in der ganzen Welt gefeiert. In jedem Land oder Region ein wenig anders und der dortigen Kultur angepasst. Hier bei uns nennt man es auch Fasching. Das kennt ihr bestimmt noch aus der Kita oder der Schule.

Feiern, singen und tanzen ist schön, doch warum feiern wir dieses Fest eigentlich?

Dazu gibt es einiges zu erzählen. Legen wir los …

Heute ist der 11.11.2022 und die Uhr zeigt 11:11 an – Ab nun wird Karneval gefeiert. Bist einen Tag vor Aschermittwoch, also dem 21.2.2022. Denn ab dem 22.2.2022 soll man laut der Katholischen Kirche und dem christlichen Glauben 40 Tage fasten. Bis Ostern beginnt. Denn zu Ostern feiern die Christen das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Laut ihrer Definition, dem Sohn Gottes.

Dieser Brauch ist in Europa sehr alt und reicht bis in das Mittelalter zurück. Das Mittelalter begann vor ca. 1500 Jahren und endete vor ca. 500 Jahren. Die ungefähren 1000 Jahre dazwischen nennt man Mittelalter.
Doch es geht noch viel weiter in der Zeit zurück, so um die 5000 Jahre. Dort sollen die Mesopotamier ein 7 tägiges Fest nach dem Gleichheitsprinzip gefeiert haben. Ob König oder Bettler, alle Menschen waren gleich. Die Menschen sollten feiern, tanzen, singen und das Leben genießen. Wie auch im alten Ägypten, bei dem Römern oder Germanen, wo man ähnliche Feste feierte.

Nun haben wir allerdings Herbst! Wieso beginnen die Menschen schon jetzt mit dem Feiern?

Wie ihr schon gelesen habt, hat dieses Fest verschiedene Ursprünge. Die Einflüsse kommen aus dem Glauben an einen Gott oder viele Götter aus alten Kulturen und, so könnte man sagen, den Lebensumständen der Menschen der damaligen Zeit.
Im November endet, zumindest in Europa, die Erntezeit. Das ist in der heutigen Zeit nicht anders wie vor tausend Jahren. Der Winter kommt und die Feldarbeit ist beendet. Die Menschen haben ihre Arbeit vollbracht und es ist genug Essen für den Winter eingelagert worden. Es gab also einen Grund zum Feiern bevor der Winter kommt und alles verschneit und vereist. Sozusagen ein Herbstfest.


Wenn dann im Frühling die Temperaturen gestiegen sind, waren noch viele Lebensmittel übrig und Kühlschränke gab es damals noch nicht. Da allerdings am 22.2. eines jeden Jahres die kirchlich angeordnete Fastenzeit begann – und die Menschen hielten sich wirklich daran – ergab sich die Gelegenheit eines Frühlingsfestes. Zum einen um den Frühling zu begrüßen und zum anderen um die Lebensmittel zu verbrauchen, welche sonst verdorben wären.

Somit haben wir ein Herbstfest, mit dem Ende der Feldarbeit und ein Frühlingsfest, mit dem notwendigen Verzehr von Lebensmitteln (Fleisch, Eier, Butter, Käse und Milch). So ergibt der Name Fastnacht einen tieferen Sinn:

– Fastnacht – Die Nacht vor der Fastenzeit
– Karneval – carnelevare (italienisch) – übersetzt Fleischwegnahme
– Fasching – vaschanc (Mittelhochdeutsch)- übersetzt Fastentrunk


Der “modernen” Karneval der heutigen Zeit

Als im Jahr 1823 König Friedrich Willhelm der III (Preußenkönig) ein neues Fest erdachte, da ihm das wilde Feiern der Mensch missfiel, ordnete er ein Feiern mit Regeln an, welches von einem Organisationskomitee (gewählte Gruppe von Personen, die eine besondere Aufgabe zu erfüllen hat) geleitet werden sollte. Das wollten die Menschen allerdings nicht hinnehmen. Sie hielten sich teilweise an die angeordneten Regeln, interpretierten es aber auf ihre Weise. Sie kleideten sich wie angeordnet und veranstalteten auch Feste, doch machten dort genauso viel Unsinn wie davor. Zusätzlich wurden die Mächtigen im Land noch verspottet. Dies hat sich bis heute kaum verändert.

Auch wird die Zahl 11 als närrische Zahl benannt. Da sie sich zwischen zwei wichtigen Zahlen des christlichen Glaubens befindet. Die Zahl 10 steht dort für die Zehn Gebote und die Zahl 12 steht für die 12 Apostel von Jesus Christus. Somit konnte die Zahl nur närrisch sein, da sie für die Kirche unwichtig war.

So ergab es sich, dass der 11.11. um 11:11 Uhr als der Beginn der Karnevalssaison benannt wurde und bis zum Beginn der Fastenzeit dauerte. Halt eine närrische Zeit. So tanzen, singen, lachen, essen und trinken die Menschen aus lauter Spaß und genießen diese ausgelassene Zeit.

Der Rosenmontag ist der Höhepunkt des Karnevals, kilometerlange Rosenmontagsumzüge mit aufwendig geschmückten Wagen, Tanz- und Musikgruppen, Karnevalsgesellschaften und Vereine ziehen durch die Straßen. Sie werfen Kamelle (Süßigkeiten) in die Menge und verbreiten gute Stimmung.

Man kann also behaupten: Dieses Fest begleitet uns Menschen schon eine sehr lange Zeit.

Damit ihr hört was dort so gesungen wird, habe ich euch noch einige Lieder für euch. Also auf ein fröhliches Alaaf. (no, js)

© Alle Rechte am Video liegt ausschließlich bei TiRiLi – Kinderlieder

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