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Sonntag, 28 April 2024
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Die hängenden Gärten von Babylon

Die hängenden Gärten von Babylon gehören zu den sieben Weltwundern der Antike. Als Antike wird die Zeit zwischen ca. 800v.Chr. bis ca. 600n.Chr bezeichnet. Aus dieser Zeit stammen beispielsweise die Geschichten über das Antike Griechenland, das Römische Reich, das Perserreich und auch die Völker und Königreiche „Mesopotamiens“.

Das Wort „Mesopotamien“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „zwischen den Flüssen“. Gemeint war bei der Namensgebung das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, die sich über die heutigen Länder Irak, Syrien und Türkei erstrecken. Dieser Ort hat eine lange Geschichte. Es wird auch „die Wiege der Zivilisation“ genannt, denn sie beinhaltet mit ihren 6000 Jahren Zivilisationsgeschichte fundamentale Erfindungen und Erkenntnisse der Menschheit. Der Ackerbau, das Rad, die Schrift, die Mathematik und das städtische Leben selbst.

Im fruchtbaren Halbmond

Das Gebiet des “fruchtbaren Halbmond´s”
grün markiert

Als Teil des „fruchtbaren Halbmondes“ hatte das Land durch die beiden Flüsse enorme Süßwasservorräte, und durch die umschließenden Gebirge viel Regenfall im Winter. Die Region war dadurch sehr fruchtbar. Beste Voraussetzungen für Ackerbau und Viehzucht. Doch aufgrund dieser Vorzüge war das Land besonders umkämpft. Über die Jahrtausende gab es mehrere Königreiche im mesopotamischen Raum, die sich die Herrschaft an sich nahmen. Sumer, Akkad, Assyrien, Babylon, Persien und es gab sogar eine Zeit in der es von den Griechen unter Alexander dem Großen eingenommen wurde. Die Griechen sahen die hängenden Gärten zum ersten mal und schrieben darüber.

Das Babylonische Reich war um, die Zeit des Herrschers Nebukadnezar, ca. 600 v. Chr. so groß, dass die Griechen das gesamte Mesopotamien Babylon nannten.

Philon von Byzanz, ein griechischer Erfinder und Dichter, schrieb 225v. Chr. das Lateinische Buch „De septem mundi miraculis“, was auf Deutsch „die sieben Weltwunder“ bedeutet. Später wurde von Antipatros von Sideon, ebenfalls einem griechischen Dichter, eine Art Reiseführer als Epigramm (ein kurzes Gedicht) niedergeschrieben, welches auf dem zuvor geschriebenen Buch der sieben Weltwunder basierte.

Sieben Weltwunder der Antike
Public domain, via Wikimedia Commons

Die sieben Weltwunder der Antike um die es ging waren:

  • Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon
  • Der Koloss von Rhodos
  • Das Grab des Königs Maussolos II. zu Halikarnassos
  • Leuchtturm von Pharos vor Alexandria
  • Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten
  • Der Tempel von Artemis in Ephesos
  • Die Zeusstatue von Phidias von Olympia

Jeder dieser Bauwerke wurde im Auge der Autoren als besonders beeindruckend erachtet. Entweder diese waren in einer enorm großen Dimension gebaut, eine technologische Glanzleistung oder beides. Leider wurden die meisten dieser Weltwunder über die Zeit von Naturkatastrophen, Vegetation oder Vandalismus zerstört. So auch „die hängenden Gärten von Babylon“. Das wohl umstrittenste aller Weltwunder.

Sagen erzählen, dass der Babylonische König Nebukadnezar II. (640 v. Chr. bis 562 v. Chr.) Die Gärten anfertigen ließ um seiner angeheirateten Frau, aus dem benachbarten Königreich der Meder, ein Geschenk zu machen. Babylons Landschaft ist größtenteils karg und trocken. „Amyitis“, des Königs Frau, sehnte sich nach der grünen Landschaft Mediens. Diese Sehnsucht sollte mit dem Bau der Gärten gestillt werden.

Der direkte grüne Kontrast des grünen Gartens zum sonst wüstenreichen Babylon muss bei den Griechen starken Eindruck hinterlassen haben. 120 Meter lang und Breit, sowie 30 Meter Hoch, mit mehreren Stockwerken in denen separate Gärten angelegt wurden. Dafür mussten Unmengen von Wasser mehrere Stockwerke nach oben befördert werden. Es ist bis heute nicht klar wie die benötigten Wassermengen bis in den höchsten Stock gelangten.

Da es keine Dokumente gibt, die deren genauen Standort beschreiben, sind drei Theorien im Umlauf.

  1. Sie wurden vollständig zerstört.
  2. Es hat sie nie gegeben und die Griechen haben sie nur erfunden.
  3. Der Ort wurde falsch übermittelt
cmglee, Juandamec, Kirill Borisenko, Flappiefh, Nicolas M. Perrault, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Griechen und die Römer haben zu den Gärten viel geschrieben, aber in den babylonischen Schriften findet sich nichts über das Weltwunder.
In der Bibliothek des benachbarten Assyriens finden sich allerdings Schriften über einen Garten der alles bis dahin gekannte in den Schatten stellen sollte. Rund 100 Jahre vor Nebukadnezar in der damaligen Stadt Nineveh Herrschte Sin-ahe-eriba über Assyrien. Der König ließ den Texten nach einen Palast und einen dazugehörigen Garten bauen. Den Garten nannte er „Das Wunder für alle Menschen“. (bkm, js)

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