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Freitag, 26 April 2024
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Lilly‘s exotische Haustiere

Wie kam Lilly, also ich, darauf sich für exotische Reptilien zu interessieren? Ganz einfach: per Zufall.

Ein guter Freund nahm mich zu einer Reptilienbörse in Berlin mit. Dort kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, so viele exotische farbenprächtige Tiere. Die im normalen Leben, Alltag kaum zu sehen sind – einzigartig, genau mein Ding.
Ob Bartagame, Schlangen, Vogelspinnen, Gottesanbeterinnen oder sonstige Tiere die dort zu bestaunen waren, ich war hingerissen. An das Lebendfutter, welches aus Heuschrecken und Maden bestand, muss man sich erst ein mal gewöhnen! Ok, am Anfang war der Gedanke lebende Tiere zu verfüttern etwas eklig, doch meine neuen Lieblinge müssen ja schließlich auch etwas essen.

Apropos eine Essens-Bude für uns Menschen gab es auch. Wer Hunger-Durst bekam, konnte sich dort eine Kleinigkeit zu essen kaufen. Man konnte sogar gegrillte Heuschrecken mit Schoko-Chili-Dip probieren. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch lecker!

Bild von Harald Matern auf Pixabay

Ich bekam mit, wie Leute sich unterhielten und dabei Tipps über die Haltung der verschiedenen Tierarten austauschten, aber auch was man noch besser machen könnte. Das weckte meine Neugier, ich stellte mich einfach dazu und verfolgte die Gespräche. Beim Zuhören schoss mir durch den Kopf, sich gleich vor Ort welche zu kaufen. Allerdings nicht ohne sich im Vorfeld genauer zu informieren und meine Eltern um Erlaubnis zu fragen. Zuhause angekommen überlegte ich nicht lange und hielt diesen Wunsch ganz fest!! Schließlich kannte ich meine Eltern gut und wusste genau, was diese zu mir sagen würden. Doch ich wusste auch, was ich darauf zu antworten hatte – mit Erfolg! Ich bekam die 2 Bartagamen!

Vom Züchter, der mir die Tiere verkauft hatte, konnte ich auch die restlichen Dinge bekommen: Terrarien, Sand, Wassernäpfe, Thermostate und Beleuchtung sowie Dekoration.

Bild von TeeFarm auf Pixabay

Gesagt, getan und die zwei Süßen waren nun bei mir. Ich war echt mega aufgeregt und schon schossen mir etliche Gedanken durch den Kopf.
Wo stell ich das Terrarium hin?! Ist ja nicht grade klein, das neue Haus für meine zwei Strolche. Hab ich alles oder noch etwas vergessen? Meine zwei kleinen Freunde sollen sich ja wohlfühlen.
Endlich war es so weit, ich konnte sie in ihr neues Zuhause umsetzen. Behutsam nahm ich den frecheren, aktiveren zuerst aus der Transportbox heraus. Er fühlte sich ganz weich an, seine Stacheln waren nicht, wie man vermutet, scharfkantig. Sein Maul sah wie ein Lächeln aus. Die Zunge ist übrigens echt lang, schmal und glatt. Dann diese winzigen klaren Augen ….. hmm ohne Worte, es war Liebe auf den ersten Blick.
Ok, sie sind etwas kühl an den Krallen, die übrigens echt sehr dürr, lang und scharf sind. In der Hand gehalten wogen sie so gut wie nichts, ein Fliegengewicht.

Bild von Milchdrink auf Pixabay

Bei jeder Fütterung wurden sie etwas zutraulicher und einmal hatte ich sogar vergessen die Scheibe am Terrarium zu schließen. Was nicht schlimm war, wie sich später herausstellte.
Sie hatten wie ich eine Vorliebe für Erdbeeren, von denen welche auf dem Wohnzimmertisch in einer Schale waren. Zurück im Zimmer, sah ich die Kleinen in der Schale zwischen den Erdbeeren. Meine zwei Bartis eifrig am naschen – ein knallrotes Maul hatten sie und waren am Hals und Bauch schön rot eingematscht, was echt niedlich aussah. Sie ließen sich durch gar nichts stören.
Voller Faszination schaute ich zu, bis schließlich der Junge auf meine Knie geklettert kam. Er war so mutig, dass er weiter kletterte bis zu meiner Schulter und dort machte er es sich, zwischen meinen langen dunklen Haaren, gemütlich. Ich traute mich kaum zu atmen, so aufgeregt und glücklich war ich. Grins… herrlich zwei liebenswürdige exotische Haustiere mal ganz anders.

Bild von sxycatgirl auf Pixabay

Um es mal klarzustellen, solche Tiere sind keine Katzen oder Hunde oder sonstige Kuscheltiere! Sie sind klein, zerbrechlich und machen hauptsächlich ihr Ding, fast wie Fische. Sie sind halt anders!

Nun hoffe ich, dass ich euch einen kleinen Einblick in das Leben mit exotischen Haustieren geben konnte. Solltet ihr euch auch solche Tiere zulegen wollen, bitte ich euch sich davor ordentlich zu informieren und mit euren Eltern darüber zu reden.
Weitere Informationen folgen nun und sollten von euch auch durchgelesen werden – ihr wollt doch sicherlich gut informiert eine Entscheidung treffen.

Daten und Fakten und was sollte man beachten! Es gibt in Deutschland zwei häufig gehaltene Arten.

Bild von Milchdrink auf Pixabay

Lilly hat zwei kleinere Zwergbartagamen (Pogona henrylawsoni). Sie werden inklusive Schwanz bis zu 30 cm lang, und leben bei guter Haltung bis zu 15 Jahre.
Die zweite ist die größere (Streifenköpfige) Bartagame (Pogona vitticeps), quasi wie ein Drache in Kleinformat. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Schwanz-Länge zwischen 30 cm und 70 cm. Auch sie kann bei guter Haltung bis zu 15 Jahre alt werden.

Was ist zu beachten, wenn man sich solch ein Reptil zulegt?

Hat man überhaupt Platz für diese Tiere? Schließlich braucht ein Terrarium Platz, und darf nicht am Fenster platziert sein. Sprich nicht der prallen Sonne und der Zugluft ausgesetzt sein. Am besten in einer Ecke, wo man nicht jedes mal aneckt und das Tier nicht ständig unter Beobachtung steht. Ideal ein extra Zimmer (Wunschdenken) Grins! Wer versorgt die Tiere, wenn du im Urlaub bist?! Denn sie müssen jeden Tag versorgt werden mit Nahrung und Wasser, sowie täglich das Terrarium von „Überbleibseln“ reinigen.
(js,lj)

Steckbrief: Bartagame

Wissenschaftlicher Name: Pogona
Ordnung: Schuppenkriechtiere
Familie: Agamen
Vorkommen: Australien
Lebensraum: Halbwüsten mit Grasbewuchs
Größe: 30 cm – 70 cm
Gewicht: 250 g – 510 g
Schulterhöhe: Bis zu 42 cm
Feinde: Schlangen, Raubvögel, Warane, Füchse, Hunde, Katzen und auch Menschen
Nahrung: Obst, Gemüse, Insekten, Kleinnager
Lebenserwartung: Bis 15 Jahre

Bild von jodeng auf Pixabay

Startbild von Yama Zsuzsanna Márkus auf Pixabay

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