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Samstag, 27 April 2024
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Gibt es in Zukunft Insekten Burger?

Insekten im Essen ist zwar ein interessantes Thema, aber vielen von euch wird bei dem Gedanken sicher ganz anders. Wir haben dann gleich zappelnde, sich windende kleine grausige Krabbeltiere im Kopf. Vielen wird der Ekel zu Kopf steigen und Unverständnis wird sich für solche Essensvarianten breitmachen. Warum das aber unbegründet oder sogar gut für unsere Umwelt ist, versuchen wir euch in diesem Artikel zu erklären.

Einige Unternehmen in Deutschland planen tatsächlich, Insekten als Zutat in einigen Lebensmitteln zu verwenden. Das bedeutet, dass Insekten, wie zum Beispiel Mehlwürmer oder Grillen, in Snacks oder Müsliriegeln enthalten sein können. Da seit dem 26. Januar beschlossen wurde, dass die Hausgrille und der Getreideschimmelkäfer im Essen landen dürfen. Zunächst haben die Firmen Cricket One Co. Ltd (Sitz in Vietnam) und Ynsect NL B.V. (Sitz in den Niederlanden) für die nächsten fünf Jahre das exklusive Recht bekommen, die Tiere zu verarbeiten und zu verkaufen. Danach können aber auch andere Lebensmittelhersteller diese erwerben und weiterverwenden.

Aber warum überhaupt Insekten in Lebensmitteln verwenden?

Es gibt tatsächlich gute Gründe dafür! Insekten sind nämlich sehr nahrhaft und enthalten viele Proteine, Vitamine und Mineralien. Außerdem benötigen sie bei der Aufzucht viel weniger Platz, Wasser und Futter als andere Nutztiere, wie Rinder oder Schweine. In vielen Ländern stehen Insekten schon lange auf dem Speiseplan, es ist also gar nicht so ungewöhnlich wie wir vielleicht denken. Es ist für uns hier eher ungewohnt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Insekten nachhaltiger sind als andere Proteinquellen. Wenn wir mehr Insekten essen würden, könnten wir die Umwelt besser schützen, indem wir den CO₂-Ausstoß verringern und weniger Wasser verbrauchen.

Die Europäische Union hat entschieden, das die Hausgrille und der Getreideschimmelkäfer aber in zahlreichen Lebensmitteln verarbeitet werden dürfen. Noch kann man aber nicht sagen, in welchen Produkten diese im Endeffekt enthalten sein werden. Die Menge ist jedoch auf maximal fünf Prozent begrenzt, so darf etwa ein Fleischersatz-Produkt maximal zu fünf Prozent aus Insekten bestehen. Aber keine Sorge, wenn du nicht gerne Insekten essen möchtest! Insekten als Zutat in Lebensmitteln sind in Deutschland immer noch sehr selten und es bleibt dir selbst überlassen, ob du sie ausprobieren möchtest oder nicht.

Der Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) – beziehungsweise die Larven davon – werden in gefrorener, pastenartiger, getrockneter und pulverisierter Form auf den Markt gebracht. In den folgenden Produkten könnte der Käfer enthalten sein:

  • Getreideriegel
  • Brot und Brötchen
  • Verarbeitetes Getreide und Frühstückszerealien
  • Porridge
  • Vormischungen (trocken) für Backwaren
  • Getrocknete oder gefüllte Erzeugnisse aus Teigwaren,
  • Molkenpulver
  • Suppen
  • Pizza
  • Gerichte auf Getreide-, Teigwarenbasis
  • Nudeln
  • Snacks, wie Chips, Cracker oder Brotstangen
  • Erdnussbutter
  • Verzehrfertige, herzhafte Sandwiches
  • Fleischzubereitungen
  • Fleischanaloge
  • Analoge von Milch und Milchprodukten
  • Nahrungsergänzungsmittel

Insekten in Lebensmitteln gibt es übrigens schon länger als viele denken, bereits 2019 bot der Discounter Netto eine „Insekten-Pasta“ an. Wie auch immer, dass Thema Insekten in Lebensmitteln ist jedoch ein wichtiger Teil der Diskussion darüber, wie wir unsere Nahrungsmittel in Zukunft nachhaltiger gestalten können.

Es ist also ein spannendes Thema, das wir im Auge behalten werden. (sn,js)



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