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Freitag, 26 April 2024
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Furchtlos durch Afrika

Mit einer stolzen Schulterhöhe von 30 cm, einer Länge von 75 cm und einem Kampfgewicht von ca. 10 kg, hat er keine Probleme sich mit ganzen Löwen- oder Hyänenrudeln anzulegen. Fast immer geht er als Sieger hervor. Er ist gegen die meisten Schlangengifte immun und kann im Notfall eine Stinkewolke versprühen, um sich zu verteidigen. Er lebt in Afrika südlich der Sahara und in Teilen von Asien. Sein schwarz-weißes Fell ist so dicht und seine Haut darunter so dick, dass er vor den Zähnen der meisten Raubtiere geschützt ist.

Habt ihr eine Idee, von welchem Tier ich rede? Wer jetzt auf den Honigdachs getippt hat, war auf der richtigen Spur.

Seinen Namen verdankt er seiner angeblichen Liebe zu Honig, für den er sich sogar mit den aggressiven afrikanischen Bienen anlegt. Doch in Warhheit hat er es auf die Bienenlarven abgesehen. Die Menschen haben ihn halt immer Bienennester plündern gesehen und es mit dem Honig in Verbindung gebracht. Man könnte salopp sagen, er mag eingelegte Bienen im Honig 😉

ChrisJLaw, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Obwohl er ein „Dachs“ im Namen hat, ist er streng gesehen kein richtiger Dachs, sondern gehört, wie der Dachs und viele andere Tiere, zu der Familie der Marder (Mustelidae). Somit sind der Honigdachs und der Dachs, wie auch der Fischotter, der kleine Mauswiesel, die Robben oder sogar der Vielfraß eine Unterfamilie des Marders. Die Familie der Marder ist wiederum eine Unterfamilie der hundeartigen Raubtiere. Diese sind wiederum eine Unterart (also sie stammen von einer anderen Art-Gruppe ab) der Raubtiere. Genau wie alle katzenartigen Tiere. Somit sind Hunde und Katzen sogesehen Geschwister, da beide Tierarten von der Familie der Raubtiere abstammen.

Schaut man sich die Skelettstruktur an, kann man die Ähnlichkeit zu Raubtieren, Hunden und Katzen erkennen.

Mariomassone (talk) 12:28, 2 October 2010 (UTC)., Public domain, via Wikimedia Commons

Das ist sehr interessant und wenn ihr bald Biologie im Unterricht habt, werdet ihr euch damit beschäftigen müssen. Denn das Interessante daran ist, dass die Abstammung bei uns Menschen nicht groß anders aufgebaut ist. Denn, zu unseren Vorfahren gehören z.B. Menschenaffen und die wiederum stammen von den ….. usw. ab. Wie ihr seht, kann Biologie sehr spannend sein. Doch zurück zu unserem Marder, ähmm Honigdachs.

Gerhard mauracher, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Das mutigstes Tier der Welt

Anders als die meisten anderen Vertreter dieser Familie, ist der Honigdachs hauptsächlich ein Fleischfresser. Zu seinen Beutetieren zählen Säugetiere, wie Nagetiere oder die Jungtiere größerer Arten, wie beispielsweise von Füchsen oder Antilopen. Auch Vögel und deren Eier, Reptilien (unter anderem kleine Krokodile und Giftschlangen), Frösche, Aas, Insektenlarven, Skorpione und andere wirbellose Tiere stehen auf seinem Speiseplan. Der geringe pflanzliche Anteil seiner Nahrung wird durch Beeren, Früchte, Wurzeln und Knollen gedeckt.

Der Honigdachs gilt als mutigstes Tier der Welt und ist ausserdem ein sehr kleveres Kerlchen. Das mutige ist, er legt sich mit jedem an der ihm in die Quere kommt, egal wie groß oder stark sein Gegenüber sein mag. Ob es immer klug is so zu handeln mag bezweifelt werden. In dem folgenden Video ist ein kleines Beispiel der Furchtlosigkeit aufgezeichnet worden. Zunächst erlegt der Honigdachs eine Phyton Schlange um sich danach mit zwei Schakalen um sein Mittagessen zu streiten. Natürlich gewinnt der Honigdachs …
Wichtige: Wenn wir hier vom Honigdachs reden sind natürlich sowohl die Männchen wie auch die Weibchen gemeint.

© Caters Video – Mandatory Onscreen Credit- Roselyne Kerjosse

In der Regel ein Einzelgänger

Der Honigdachs ist wie die meisten Marder ein Einzelgänger. Ausnahmen gibt es bei Pärchen, die gerade Nachwuchs erwarten oder bei den Weibchen, wenn sie mit dem Nachwuchs unterwegs sind. Er hat eigentlich auch keinen festen Wohnsitz, sondern streift durch das Land und lässt sich für kurze Zeit einfach irgendwo nieder und bleibt dort solange er Lust hat. Doch sobald es ihm in den Sinn kommt, zieht er einfach weiter.

Jaffacity, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Über seine Lebenserwartung in freier Wildbahn wissen die Forscher wenig. In menschlicher „Obhut“ (oder auch Gefangenschaft genannt) hat er eine Lebenserwartung von bis zu 26 Jahren. Die Weibchen bringen 2-4 “Kinder” zur Welt, welche dann ca. 1 Jahr bei der Mutter bleiben.

Man muss allerdings feststellen, der Honigdachs ist nirgendwo gerne gesehen. Ein wichtiger Grund wird sein, dass er seinen Willen durchsetzt, egal ob es seinem Gegenüber gefällt oder nicht. Um an Nahrung zu kommen bricht er überall ein und zerstört alles was im Wege ist. Ob es ein Hühnerstall auf einem Bauernhof ist oder ein Bienenstock hoch oben im Baum. Er findet immer einen Weg um an seine Beute zu kommen.

Allerdings gilt es auch, wenn es darum geht irgendwo auszubrechen oder ein Weg in die Freiheit zu finden. Die BBC, die British Broadcasting Corporation, welche für sehr gute Dokumentationen bekannt ist, hat ein gutes Video vom Ausbrecherkönig Stoffle bei YouTube zur Verfügung gestellt. Darin ist auch die Eingangs erwähnte Intelligenz dieses Tieres erkennbar. Viel Spaß damit. (mu, js)

© British Broadcasting Corporation, kurz BBC

Bildrechteinformation:

© Startbild – Danielle Brown

Weiterführende Links: 
Bild:
https://www.artstation.com/artwork/JlPmz
Künstlerin: https://www.artstation.com/daniellebrown

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