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Donnerstag, 2 Mai 2024
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Ein sehr altes Tier

Viele von euch haben bestimmt schon von den Dinosauriern gehört. Vielleicht wisst ihr auch, dass diese bis vor etwa 65 Millionen die Erde beherrschten? Dann wurde die Erde, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, von einem oder möglicherweise auch mehrere Meteroiten getroffen und alle Dinosaurier starben aus. Davor haben die Dinosaurier 200 Millionen Jahre lang die Erde beherrscht. Damals gab es noch keine Menschen.

Wie ihr seht, waren die Dinosaurier ein sehr altes Lebewesen, allerdings sind Haie noch älter.

Sarina1001, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die ersten Haie existierten schon vor mindestens 400 Millionen Jahren. In einer Epoche, die „Devon“ genannt wurde. Aber Wissenschaftler schätzen, dass Haie höchstwahrscheinlich sogar noch älter sind.

Der erste Hai, von dem man weiß wie er aussah, war der Megalodon. Die ersten Vertreter von ihm lebten schon vor etwa 15 Millionen Jahren und der letzte Vertreter verstarb wohl vor etwa 1 Millionen Jahren. Mit einer Kopf-Schwanzflossen-Länge zwischen 15 bis 20 Meter war er auch vermutlich der größte je existierende Hai.

Heute gibt es mehr als 500 verschieden Haiarten, die in allen Weltmeeren zu finden sind. Nur 5 Arten leben in Flüssen und Flussmündungen (Flusshaie). Die Bullenhaie können in Süß- oder Salzwasser leben und bevorzugen das flachere Wasser. Die kleinsten Haiarten, wie der blasse Katzenhai oder der Zwerg-Laternenhai werden nur 20 cm groß. In Gegensatz dazu werden die größten Haie, die Walhaie, bis zu 12 Meter lang von Kopf bis zur Schwanzspitze. Riesenhai und Riesenmaulhai sind nur geringfügig kleiner. Aber gerade von diesen größten Haiarten droht am wenigsten Gefahr, da alle drei Filtrierer sind, die sich nur von Plankton ernähren und nie den kleinsten Fisch fressen.

Die Haie, welche Fische fressen, haben ein sogenanntes “Revolvergebiss”, bei dem die ausgefallenen Zähnen stetig durch neue Zähne ersetzt werden. Wie das funktioniert, zeigt euch folgendes Video:

ZDF/Terra X/R. Marel/S. Hillmann/C. Gerisch/A. Kindler/SpiegelTV/Maximilian Mohr, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Ungewöhnliche Sinne

Albert kok, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Ihr habt vielleicht schon mal gehört, dass ein Hai Blut im Wasser riechen kann. Ja, doch nicht jeder Hai kann im Wasser riechen- Auch Menschen können es nicht. Einige, wie zum Beispiel die großen Filtrierer (große Haie), sollen fast nichts riechen. Dagegen sollen andere Haiarten so gut riechen können, dass sie sogar 1 Tropfen Blut in einem kleinen Swimmingpool wahrnehmen können. Wichtig dabei ist: Einen Hai interessiert das Blut von Säugetieren (Menschen) überhaupt nicht, sondern nur Fischblut.

Doch was alle Haie besitzen, ist das sogenannte Seitenlinienorgan, welches am Kopf der Haie in die Lorenzinischen Ampullen übergeht. Lorenzinische Ampullen? rechts im Bild sind sie als kleinere schwarze Punkte an der Unterseite des Haikopfes vor dem Maul erkennbar.  Mit diesen zwei Organe ist ein Hai in der Lage selbst kleinste Druckveränderungen wahrzunehmen. Als Beispiel, in welche Richtung sich ein Beutetier und mit welcher Geschwindigkeit bewegt. Der Hai besitzt als Knorpelfisch*1 (Erklärung weiter unten im Text) keine Schwimmblase. Deswegen muss ein Haie immer in Bewegung bleiben. So ist auch sein Körper aufgebaut: er kann nur nach vorne schwimmen, denn seine Flossen können ihn nicht rückwärts bewegen.


Gefahr für und durch den Menschen

Jedes Jahr sterben weltweit ungefähr 10 Menschen durch Haiangriffe, bei etwa 2000 Angriffen insgesamt. Durch die Forschung, innerhalb der letzten 20 Jahre, konnten die Forscher bei der Hälfte der Toten sogar die Haiart ermitteln. So war bei 44 Tote ein Weißer Hai verantwortlich, je 21 Tote durch Bullenhaie und Tigerhaie, 2 Weißspitzenhochseehaie und ein Toter durch einen Makohai. Der Weißspitzenhochseehai gilt als besonders gefährlich und aggressiv, ist aber ein reiner Hochseefisch, so dass Begegnungen zwischen ihm und dem Menschen entsprechend selten sind. Das sind 89 Tote Menschen in 20 Jahren, welche durch Haie getötet wurden.

Das ist schon schlimm, aber ist der Hai wirklich der Killer und Menschenjäger, wie es in den Nachrichten immer dargestellt wird? Wissenschaftler haben ausgerechnet, dass jedes Jahr etwa 40 Milliarden Schwimm- und Plantschgänge in allen Meeren zusammen stattfinden und jeder einzelne davon ist ein Eindringen des Menschen in das Gebiet des Haies.
Um euch eine Übersicht zu geben, haben ich mir die Zahlen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für das Jahr 2016 besorgt, welche die Todesfälle bei Menschen durch die verschiedenen Tierarten angeben. Dabei kam das folgende Ergebnis raus:

Für mich waren besonders drei Werte überraschend:

  1. Die Mücke und ihre Verwandten, wie zum Beispiel der Moskito, liegen unangefochten an erster Stelle. Das liegt aber wahrscheinlich nicht daran, dass die Mücken selbst so gefährlich sind, sondern eher daran, dass Mücke, Moskito und Co viele verschiedene und teilweise sehr gefährliche Krankheiten, wie zum Beispiel Malaria, übertragen können.
  2. Der beste Freund des Menschen, der Hund, liegt an Platz 3. Wenn man nun die Zahl der Todesfälle nach Alter sortiert, dann wären etwa 60% der Todesfälle unter 16 Jahre.
  3. Kühe sind gefährlicher für den Menschen als Haie, da sie doppelt so viele Menschen getötet haben wie Haie.

Die Zahlen schwanken in den Jahren natürlich etwas, aber das Verhältnis bleibt so ziemlich gleich.

Wie sieht es mit durch Menschen getötete Haie aus?

Laut WWF, eine internationale Natur- und Umweltschutzorganisatio und der Schweizer Hai-Stiftung werden jede Sekunde 3 Haie jeglicher Art getötet. Das liegt daran, dass sie häufig als Beifang*2 enden oder aus verschiedenen Gründen gejagt werden. Fast alle Haiarten sind inzwischen „gefährdet“, Dornhai, Heringshai und verschiedene Engelhaiarten sind sogar schon „vom Aussterben bedroht“. (mu, js)

ERKLÄRUNGEN:
*1 = Knorpelfische sind eine Klasse der Wirbeltiere und umfassen die Haie (mehr als 500 Arten), Rochen (mehr als 630 Arten) und die kaum bekannten Seekatzen (etwa 50 Arten). Im Gegensatz zu den Knochenfischen besteht ihr Skelett aus Knorpel, welches leichter als Knochen ist. Als Folge dessen können Knorpelfische meist größer werden als Knochenfische, da sie viel leichter sind. Dagegen fehlt den Knorpelfischen ein Organ das fast alle Knochenfische besitzen: Die Schwimmblase. Damit kann der Knochenfisch auch im Wasser „schweben“.
*2 = Als Beifang wird in der Fischerei jeglicher Fang bezeichnet, der nicht das eigentliche Ziel nicht. So werden beim Thunfischfang immer wieder Delphine und Haie mit den Netzen mitgefangen (Beifang). Häufig wird dieser Beifang mitverarbeitet, aber meist wird er als Müll entsorgt.

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