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Freitag, 29 März 2024
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Der Delphin – Han Solo

„Han Solo“ war einst der einsamste Delphin der Welt. Aber dann hat er sich vor längerer Zeit freiwillig in Gefangenschaft begeben. Ihr fragt euch sicherlich – warum?

Bild von Anna Sulencka auf Pixabay

Eigentlich sind Delphine auf ein intaktes soziales Umfeld angewiesen, um überleben zu können. Sie sind generell in Herden unterwegs. Alle Weibchen bringen nur einmal in ihrem Leben ein Junges zur Welt. Diese Delphin-Jungtiere werden von der ganzen Herde umsorgt. Selbst bei der Geburt eines Jungtieres sind mehrere Weibchen dabei, um die Gebärende bei der Geburt zu unterstützen. Die Jungtiere bleiben bis zu drei Jahren bei ihrer Mutter.

Bild von zauberfrau_1962 auf Pixabay

In dieser Zeit gibt es für die Heranwachsenden eine intensive Schule, wo ihr soziales Verhalten in der Herde geprägt werden. Es gilt in der Herde, auf jeden aufzupassen, jeden vor Gefahr zu schützen und sich auch notfalls körperlich dafür einzusetzen. Die Herde bleibt immer zusammen. Selbst wenn ein Tier krank ist oder durch das Alter körperlich geschwächt ist, wird es nicht von der Herde verstoßen.

So, was ist nun mit „Han Solo“ passiert?

Bild von Christel SAGNIEZ auf Pixabay

Wo ist seine Herde? Hat er sich zu weit von seiner Herde entfernt und nicht mehr den Anschluss halten können? Warum haben die anderen Herdentiere nicht auf ihn aufpassen können? Nein! Die jungen Männchen trennen sich irgendwann von ihren Müttern sowie von der Herde und begeben sich mit einem zweiten Männchen auf große Tour in den weiten Meeren und Ozeanen um selbst zusammen eine Herde zu gründen. Diese Männchen bleiben auf Lebenszeit zusammen. Man vermutet, dass der Partner von „Han Solo“ früh verstorben ist.

Bild von veverkolog auf Pixabay

„Han Solo“ muss lange Zeit alleine gewesen sein. Und auch auf der Suche nach einer neuen Herde. Diese fand er dann auf einem ganz besonderen Weg. Er stieß an ein Außengehege im Meer. In diesem Außengehege befanden sich Delphine, die mit Touristen ins Meer hinausschwimmen aber immer wieder zurückkehren. „Han Solo“ machte es diesen „seinen“ Artgenossen gleich und schwamm mit ihnen zusammen immer wieder zurück ans Außengehege, um dann mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

Neue Freunde

Bild von vrgoberdhan auf Pixabay

Auf dieses seltsame Verhalten des Tieres wurden auch die Mitarbeiter des Delphin-Geheges aufmerksam. Zuerst dachten sie, „Han Solo“ sei krank. Später bekamen sie mit, dass er alleine war. Nach drei Wochen öffneten sie ein Tor zum Gehege und „Han Solo“ schwamm tatsächlich hinein. Für ein paar Wochen wurde er erst einmal von den anderen Delphinen in einem eigenen Gehege isoliert.

Er befand sich jetzt in Quarantäne, fand aber schnell Zutrauen zu den Mitarbeitern und fraß ihnen sogar tote Fisch aus der Hand. Später im Gehege der anderen Delphine hatte er sich schnell eingelebt und nahm mit ihnen zusammen am Training teil.

Bild von Cifer88 auf Pixabay

Der größte Vertrauensbeweis, den Han Solo den Menschen geben kann, ist das sich Ausliefern bei den medizinischen Untersuchungen und das Blut abnehmen. Er lässt alles geduldig über sich ergehen. Schließlich sollen sie zusammen mit ihren Betreuern einen Ausflug ins offene Meer unternehmen. Dabei kommt es auf Han Solo an, wie er sich entscheiden wird. Bleibt er im freien Meer oder kehrt mit den anderen Delphinen ins Gehege zurück. Han Solo entscheidet sich, mit seinen Artgenossen zurückzukehren.

Er befand sich zwar jetzt in Gefangenschaft, hat aber dadurch eine neue Herde gefunden, die ihn ohne Umstände aufnahm. Jetzt hat er eine Familie, Freunde und ein sicheres soziales Umfeld.(as,js)

Bild von Gerhard G. auf Pixabay

Startbild von enriquelopezgarre auf Pixabay

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