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Donnerstag, 9 Mai 2024
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Die Panda Ameise (Euspinolia Militaris)

Manchmal glaubt man, seinen Augen nicht zu trauen. Ein Insekt, das aussieht wie eine Kreuzung aus einem Pandabären und eine Ameise …. und die Überraschung: es ist kein Bär und keine Ameise. Es ist nämlich eine Wespe. Ja, richtig gelesen. Es ist keine Ameise mit Kriegsbemalung. Auch wenn sie so aussehen mag.

Ihr Name ist Euspinolia Militaris – Der Spitzname wegen ihres Aussehens lautet – Panda Ameise

Diese Wespenart wird etwa zwei Jahre alt und bevorzugt sandige, trockene Gebiete. Sie wurden vermehrt in Südamerika gesichtet, wie Chile, Argentinien und Mexiko, Länder, die ein bisschen Wüste haben.

Bei den Panda-Ameisen haben nur die Männchen Flügel. Die Weibchen bleiben stets am Boden, ohne Flügel und ähneln somit einer Ameise. Dafür haben sie allerdings einen Stachel, den die Männchen nicht haben. Der Stachel dient einerseits, um ihre Opfer leichter zu bekämpfen und andererseits, um ihre Eier darin zu deponieren.
Diese Wespe ist nämlich eine Parasitäre-Art. Ein parasitäres Insekt betäubt ein anderes Tier und legt seine Eier in dem betäubten Tier (Wirt) ab. Dort schlüpfen dann seine Nachkommen und ernähren sich von dem Wirtstier. Der Wirt wird somit von innen aufgegessen. Doch die Erwachsenen bevorzugen Nektar. Nur selten greifen sie zu tierischer Kost, wie Raupen oder Larven anderer Arten.

Hier ein Männchen – Pato Novoa from Valparaíso, Chile, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Die Kuhmörderin

Die Panda-Ameise ist ein schrecklicher Gegner, mit starker Rüstung und einem mächtigen Kiefer. Sie besitzt außerdem eine gehörige Portion Aggressivität. Wenn sie ein potenzielles Opfer entdeckt, hat es meist keine Chance gegen unsere Kämpferin, die über einen starken Stachel und Giftdrüsen verfügt. Diese Waffen nutzen sie auch zur Verteidigung gegen andere Tiere, die in ihre Nester eindringen wollen. Wenn es sein muss, stechen sie auch Menschen oder große Tiere. Die Kuhhirten haben ihnen den Namen Kuhmörder gegeben, obwohl der Stich zwar schmerzhaft, aber nicht tödlich ist.

Die Panda-Ameisen sind strikte Einzelgänger, sie treffen sich nur zur Paarung und dann geht jeder seine Wege. Sie leben etwa zwei Jahre und in dieser Zeit legt das Weibchen etwa 2000 Eier. Sie kommunizieren durch Stridulation, das sind zwitschernde Geräusche, sehr hohe und lebhafte Töne. Das Geräusch kennt ihr auch von der Grille. Diese Töne benutzen sie auch zur Abwehr, genau wie ihre Färbung.

Wegen ihres schmerzhaften Stichs sind sie in ihren Heimatländern nicht sehr beliebt. Aber ich finde sie hübsch, sie gehören zu meinen Lieblings-Insekten. (ams, js)

Stridulation bedeutet:
Als Stridulation wird eine spezielle Form der Lauterzeugung durch Reiben zweier gegeneinander beweglicher Körperteile bezeichnet, die vor allem bei Insekten und Spinnen zu beobachten ist. Sie dient der innerartlichen Kommunikation.

Bildrechte Startbild – © Chris Lukhaup, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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