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Samstag, 27 April 2024
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Die Faszination des Fußballs

Heute möchten wir euch gerne die Sportart Fußball näherbringen. Besonders aus aktuellem Anlass, wegen der Fußball-Weltmeisterschaft, erklären wir euch gerne die Grundlagen und Hintergründe dieser Sportart.

Die beliebteste, erfolgreichste und meistdiskutierte Sportart der Welt ist natürlich Fußball. Keine andere Sportart, auf der ganzen Welt, kommt der Beliebtheit dieses Sports auch nur annähernd nahe. Dabei gibt es noch genug ähnliche und auch beliebte Sportarten, doch der Fußball steht unangefochten auf Platz 1.

© AikStudio – stock.adobe.com

Natürlich gibt es Länder wo andere Sportarten beliebter als Fußball sind. Als Beispiel kann man die Vereinigten Staaten von Amerika nehmen, wo Football, Baseball oder auch Basketball und Eishockey sehr beliebt sind. Doch auch dort zeichnet sich ab, dass der Fußball bald der beliebteste Sport werden wird. Auf dem asiatischen Kontinent gibt es als Beispiel Badminton, sehr beliebt und gerne gespielt. In Australien ist Rugby der beliebteste Sport, doch gleich darauf kommt der Fußball und man kann davon ausgehen, dass dieser Sport auch dort der Beliebteste wird. Bei uns, in Europa oder speziell in Deutschland, brauchen wir über den beliebtesten Sport nicht mal reden. Es ist der Fußball. Diskussion beendet. Auch in Afrika, Südamerika und selbst im arabischen Raum, sieht es nicht anders aus.

Das Jahr 1848 oder wie alles begann

Dabei begann alles recht klein und einfach. Im Jahr 1848 gründeten Studenten in England zum ersten Mal zwei Mannschaften und erstellten ihre ersten Regeln für dieses neue Spiel. Eine Mannschaft bestand damals aus 15 – 20 Spielern pro Team. Im Jahr 1857 gründeten Kricketspieler mit dem FC Sheffield den ersten offiziellen Fußballverein der Welt. Daher gilt England bis heute als „Mutterland des Fußballs“. Im Jahr 1863 in London wurde der erste offizielle Fußballverband gegründet. Dieser verfasste dann ein umfassendes Regelwerk und verfolgte die Entwicklung, diese Sportart zu fördern. 1866 wurde die Abseitsregel eingeführt, schließlich wurden die Regeln mit dem Eckball und dem Freistoß erweitert.

Das erste Länderspiel (zwischen England und Schottland) fand im Jahr 1872 statt (Pressezeichnung)
Bild: public domain – Gemeinfrei

1870 verbot der Fußballverband den Spielern, den Ball mit der Hand zu spielen. Einzig und allein dem Torwart wurde dies erlaubt. Diese Regeln gelten bis heute noch. Im selben Jahr wurden auch die einheitlichen Maße (Größe) des Fußballes festgelegt. Im Jahr 1872 fand der erste offizielle nationale Fußballwettbewerb statt, an dem ein Schiedsrichter als Unparteiischer beteiligt war.

In Deutschland befand sich das Fußballspiel zur gleichen Zeit noch in den Kinderschuhen. Erstmals hatte es der Lehrer Konrad Koch 1874 am Martino-Katharineum, einem Gymnasium in Braunschweig, eingeführt.
Der erste Beleg für ein Fußballspiel in Deutschland, das nach Regeln der englischen Football Association (FA) gespielt worden war, stammt aus Lüneburg im Jahr 1875. Der Fußballsport galt in Deutschland lange Zeit als eine Modesportart für die arbeitete Bevölkerung. Im Jahr 1900 bekam die Sportart in Deutschland einen übergeordneten Verband, den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Erst in den 1920er Jahren wurde der Fußball zu einem Massenereignis.

The original uploader was DasSchORscH at German Wikipedia., CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Im Mai 1904 wurde ein Weltverband, die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) in Paris gegründet, der Länderspiele organisieren und die internationalen Fußballregeln aufstellen sollte. 1930 fand die erste Weltmeisterschaft (WM), die von der FIFA ausgerichtet wurde, statt.

Zeitreise – noch weiter zurück in der Zeit

Nun nennt man und auch wir haben es getan, England als das Mutterland des Fußballs. Das heißt, dass der Sport Fußball dort erfunden wurde. Das stimmt auch und ist unbestritten. Doch, nun ja, es gab, in verschiedenen Teilen der Welt, ähnlich Spiele schon sehr viel früher.

Chen Yuanjing (陈元靓), Public domain, via Wikimedia Commons

In China gab es das Spiel Cuju (gesprochen Tsu-chü) wobei das „cu“ = mit dem Fuß stoßen; und „ju“ = Ball bedeutet. Das Ganze war vor ca. 5000 Jahren. Gespielt wurde mit einem Ball aus Leder, ausgestopft mit Federn und Tierhaaren. Vor ca. 1800 Jahren haben sie dann auch noch einen mit Luft befüllten Ball erfunden und es gab Tore, Torhüter usw. Auch im antiken Griechenland, natürlich in Sparta oder im Römischen Reich oder dem heutigen Gebiet der Türkei, gab es ähnliche Spiele.

Die Ureinwohner in Nordamerika, welche als Indianer bezeichnet werden, spielten auch eine ähnliche Variante des Spiels, doch daraus hat sich eher der American Football entwickelt. Ein irreführender Begriff, da das Spiel mit der Hand und auf gar keinen Fall mit dem Fuß gespielt wird.

Es scheint, also ob die Menschen auf der ganzen Welt schon seit tausenden von Jahren gerne mit einem Ball, miteinander und gegeneinander, spielten. Doch genug der Geschichten aus fernen Tagen. Zurück zum modernen Fußball.

Das Spielprinzip

Der Fußball, auch gerne im amerikanischen Englischen “Soccer” genannt, ist eine Ballsportart, die aus zwei Mannschaften besteht. Das Ziel eines Spiels ist es, mehr Tore zu erreichen als die gegnerische Mannschaft, um das Spiel zu gewinnen. Die Spieldauer beträgt 90. Minuten. Unterteilt in zwei Spielhälften von jeh 45 Minuten. Zwischen den beiden Hälften liegt eine Pause von 15 Minuten, um den Mannschaften die Möglichkeit zu geben sich etwas auszuruhen und mit ihrem Trainer zu sprechen.
Wird in der regulären Spielzeit, von diesen 90 Minuten, kein klares Ergebnis erzielt, so geht es in eine Nachspielzeit und Verlängerung. Eine Verlängerung ist erneut in zwei Hälften aufgeteilt. Beide Spielzeiten betragen hier jedoch nur 15 Minuten. Nach Ablauf der ersten 15 Minuten wechseln beide Mannschaften die Spielfeldseite und die zweite Hälfte der Verlängerung beginnt.

Wasted Time R at English Wikipedia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Sollte dann immer noch kein klares Ergebnis vorliegen, gehen beide Mannschaften in das sogenannte „Elfmeterschießen“. Hierbei tritt der Torwart einer Mannschaft gegen einen Spieler der gegnerischen Mannschaft an. So zu sagen, Mann gegen Mann oder auch Frau gegen Frau. Beide Teams wechseln nach jedem Schussversuch. Egal, welchen Ausgang dieser Schusswechsel hatte. Ob der Ball nun gehalten, ins Tor ging oder eben am Tor vorbeigeschossen wurde. Man spricht von einem Tor, wenn der Ball über die Torlinie innerhalb der Torpfosten überquert. Beide Mannschaften dürfen fünfmal schießen. Die Mannschaft, welche öfters getroffen hat, gewinnt das Spiel.

Das Spielfeld mit allen notwendigen Maßen

Thomas Rosenau, Public domain, via Wikimedia Commons

Doch ACHTUNG! Die Länge und Breite des Spielfeldes können leicht abweichen und somit kann es von Spielfeld zu Spielfeld andere Größen geben. Was absolute Pflicht ist, ist die Position des Tores. Es muss immer mittig zwischen den beiden Seitenlinien sein. Auch die Breite und Höhe des Tores sind Pflicht. Ach so, der Elfmeterpunkt sollte auch wirklich 11 Meter abstand zur Torlinie haben.

Die Spielregeln

Eine Mannschaft besteht aus 10 Feldspielern und einem Torwart. Dabei gibt es folgende Positionsbezeichnungen:

  • Wie bereits erwähnt, gibt es die Position des Torwarts. Der Torwart darf in seinem zu bewachenden Strafraum, dort wo das Tor seiner Mannschaft steht, sogar den Ball mit der Hand spielen und festhalten. Außerhalb dieses Strafraums darf er den Ball, wie alle anderen Spieler, auch nicht mit der Hand oder dem Arm berühren. Es ist dem Torwart auch erlaubt wie jeder andere Spieler mitzuspielen, er muss nicht unbedingt vor dem Tor stehen. Doch wenn er es nicht tut, bekommt er bestimmt Ärger mit seinen Mitspielern. Denn die Aufgabe eines Torwarts ist es nun mal, dass Tor zu bewachen und zu verhindern, dass der Ball in diesem Tor landet.
  • Die Abwehrspieler sollten die Spielhälfte vor dem eigenen Tor bewachen und verhindern, dass die andere Mannschaft mit dem Ball in Richtung des eigenen Tores vorrückt. Auch sie können sich auf dem Feld überall hinbewegen, doch ihre Aufgabe in diesem Spiel ist nun mal, das Vorrücken des Gegners zu verhindern. Somit befinden sie sich meistens in der eigenen Spielhälfte.
  • Die Mittelfeldspieler sind verantwortlich das Spiel zu lenken, Strategien umzusetzen, welche das Ziel haben den Ball ins gegnerische Tor zu bekommen. Weitere Aufgaben sind allerdings auch den Abwehrspieler beim Abwehren des Gegners zu helfen und die Stürmer beim Toreschießen zu unterstützen. Auf diesen Positionen muss meistens sehr viel gelaufen werden.
  • Der oder die Stürmer haben einzig und allein eine Aufgabe. Den Ball in das Tor zu bekommen. Ob mit dem Kopf, Fuß oder jedem anderen Körperteil, außer den Armen oder Händen. Sie müssen in der Regel auch nicht bei der Abwehrarbeit helfen, da es sehr ermüden wäre, wenn sie jedes Mal 100 Meter hin und her laufen müssten. Sie sollen ihre Kraft für den Moment einer sich ergebenden Möglichkeit ein Tor zu erzielen sparen.
    Sehr oft ist ein Stürmer der Star der Mannschaft. Es ergibt sich aus der Begebenheit, dass man ein Spiel nur gewinnen kann, wenn man ein Tor mehr als der Gegner erzielt.

Weitere wichtige Spielregeln sind

Schiedsrichter, Foul, gelbe/rote Karte, Freistoß und Elfmeter

Steindy (talk) 11:44, 19 June 2011 (UTC), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Auf dem Feld gibt es drei Schiedsrichter, wobei sich der Hauptschiedsrichter auf dem gesamten Feld bewegt und dabei versucht immer einen guten Blick auf den gesamten Spielablauf zu haben. Er leitet das ganze Spiel und schaut, dass alle Regeln eingehalten werden. Dabei muss er immer unparteiisch sein. Das heißt, er darf keine Mannschaft bevorteilen oder benachteiligen.

Auch darf er, sollte sich jemand, eine Mannschaft, einzelne Spieler oder andere Beteiligte, nicht an die Regeln halten, strafen, aussprechen. Dafür stehen ihm eine gelbe und rote Karte zur Verfügung. Dabei ist die gelbe Karte eine Verwarnung und eine rote Karte der Spielausschluss. Zwei gelbe Karten ergeben dabei eine Rote Karte. Man spricht dann von einer gelb/roten Karte.
Der mit einer roten Karte ausgeschlossene Spieler muss nicht nur das Spielfeld verlassen, sondern muss sich auch vom Spielgelände entfernen. Das gilt auch für alle anderen Personen, die sich um das Spielfeld herum befinden.

Handspiel

Niemand, außer der Torwart und das nur in seinem Strafraum, darf, auf dem Spielfeld, den Ball mit dem Arm oder der Hand berühren. Sollte dies geschehen, wird das Spiel unterbrochen und die gegnerische Mannschaft bekommt einen Freistoß zugesprochen. Das heißt, dass die Mannschaft an dem Punkt, wo das Handspiel stattfand, mit dem Ball einen neuen Spielzug starten darf und die gegnerische Mannschaft 9,15 Meter Abstand von dem Ball halten muss. Ob der ausführende Spieler dann direkt auf das Tor schießt oder den Ball lieber zu einem Mitspieler abspielt, bleibt ihm überlassen.

© Koonsiri – stock.adobe.com

Erfolgt das Handspiel allerdings im eigenen Strafraum, also vor dem eigenen Tor, gibt es einen Elfmeter für die gegnerische Mannschaft. Das bedeutet, dass die gegnerische Mannschaft einen freien Schuss aus 11 Meter Entfernung vom gegnerischen Tor erhält. Dafür gibt es den Elfmeterpunkt auf dem Spielfeld vor beiden Toren. Bei diesem Schuss stehen sich ein Torwart im Tor und ein Spieler, welcher den Elfmeter ausführt, gegenüber. Der Spieler versucht nun den Ball in das Tor zu schießen und der Torwart soll es verhindern.

Ausnahme beim Handspiel

Die einzelnen Spieler dürfen den Ball nur mit den Händen spielen, um den Ball mit einem sogenannten Einwurf von der Spielfeldlinie aus in das Spiel zurückzubringen. Wird die Spielfeldlinie überschritten und wird der Ball dann trotzdem mit der Hand oder dem Arm berührt, zählt dies als Absicht. Dies nennt man dann ein „absichtliches Handspiel“. Wird der Ball jedoch während einer natürlichen Bewegung im Laufe des Spielzuges berührt oder wird die Hand mit dem Ball aus einer sehr kurzen Entfernung angeschossen, so ist es kein Handspiel. Denn der Spieler hatte keinen Einfluss auf dieses Geschehen und konnte es auch nicht verhindern.

Die Abseitsregel

Als komplizierteste Regel im Fußball gilt an sich die Abseitsregel. Dies ist eine Bestimmung, die bestimmte Spielfeld-Positionen angreifender Spieler gegenüber den Verteidigern der gegnerischen Mannschaft als regelwidrig (nicht erlaubt) erklärt und somit den Angriff auf das gegnerische Tor unterbindet.

Doch eigentlich ist die Regel sehr klar und logisch.

Abseits
Abseits
Maksim, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

 

Kein Abseits
Eike sauer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Ein Spieler befindet sich in einer Abseitsstellung, wenn er der gegnerischen Torlinie im Moment der Ballabgabe näher ist als der Ball und vorletzte Gegenspieler.
Das heißt, dass im Moment wo ein Spieler den Ball zu seinem Mitspieler spielt, der Spieler der den Ball bekommen, der gegnerischen Torlinie nicht näher sein darf als zwei Spieler der gegnerischen Mannschaft. Einer der beiden verteidigenden Spieler muss nicht unbedingt ein Torwart sein.

Abseits gibt es allerdings nur, wenn der Angreifer, der den Ball erhält, im Moment der Ballabgabe in der gegnerischen Spielhälfte ist. Bei Eckstößen, Abstößen und Einwürfen ist die Abseitsregel auch aufgehoben.

Fazit

© william87 – stock.adobe.com

Fußball ist eine Sportart, die weltweit Menschen begeistert und in seinen Bann zieht. Sie besitzt eine sehr große Fangemeinschaft, die viele Menschen zusammenbringt. Das Gruppengefühl und die gemeinsame Verbundenheit zu den Mannschaften bringen die Menschen näher zueinander.
Man sieht es bei jeder Weltmeisterschaft ganz besonders. Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt kommen friedlich zusammen, um gegeneinander ein Spiel zu spielen und dabei einen Sieger auszuspielen.

Doch wieso gerade Fußball? Sehr vieles von dem vorher aufgelisteten erfüllen andere Sportarten auch. Sei es Handball, Basketball, Volleyball, Eishockey usw. – Fans würden nun sagen, es gibt viele Erklärungen. Doch eine, finde ich, ist sehr entscheidend. Es kann überall gespielt werden und als Ball kann so ziemlich alles dienen.

Doch es gibt auch weitere Gründe. Ob Handball, Basketball, Volleyball, Eishockey usw. sind zweipolige Spiele. Es gibt so gesehen nur Angriff und Abwehr und viele Punkte (Tore) auf einem kleinen Spielfeld. Die bessere Mannschaft setzt sich somit in der Regel durch und gewinnt. Beim Fußball ist es etwas anders. Dadurch, dass das Spielfeld relativ groß und wenig Tore (Punkte) fallen, besteht auch für eine schlechtere Mannschaft eine höhere Gewinnchance. Es gibt halt nicht nur Angriff und Verteidigung, sondern auch ein Mittelfeld. Fußball ist ein dreipoliges Spiel.

Neben dem Fußball hat, von den populären Sportarten, einzig der American Football diese Spieleigenschaft. Schaut man sich die beliebtesten Sportarten der Welt an, steht dieser Sport auch in den Top 5 der beliebtesten Sportarten auf der Welt.

Es ist halt wie das Leben. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, sondern ein Dazwischen. (sst, js)

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