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Freitag, 26 April 2024
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Abschied vom Flughafen Berlin-Tegel

Am 31. Oktober schließt nun endgültig der Flughafen Berlin-Tegel. Der Flughafen zieht nach Berlin-Schönefeld um und schließt sich dem Großflughafen Berlin Brandenburg BER an. Zwei Drittel des Inventars ist schon rüber geschafft worden. Bis zum 8. November soll der Umzug abgeschlossen sein.

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Viele Berliner sehen dem mit Wehmut entgegen. Dieser Flughafen war etwas besonderes. Er beherbergte nicht nur die Landebahnen. Es wurde damals ein Objekt geschaffen, in dem die Fluggäste vor und nach An- und Abflug sich wunderbar aufhalten konnten. Für Reiseproviant war auf jeden Fall gesorgt. Hier gab es was zu schlemmen. Auch konnte man im Arsenal ein wenig schlendern. Hier und da gab es kleine Verkaufseinrichtungen, die mehr als Boutiquen anzusehen waren.

 

Bild von MichaelGaida auf Pixabay

Menschen aus aller Herren Länder landeten hier in Berlin, um die Stadt kennen zu lernen. Auch diejenigen, die noch Zeit hatten bis zu ihrem Weiterflug, konnten sich ein wenig in Tegel umschauen.

Es gab aber auch Berliner, die der Schließung des Flughafens sehnlichst entgegen sahen. Für sie war der Flugbetrieb zu laut, denn von 6 bis 23 Uhr landeten und starteten die Flugzeuge im 3-Minuten-Takt. Das war diesen Bürgern zu viel. Auch die Angst, das etwas unvorhergesehenes wie Absturz, Brand oder ähnliches passieren könnte, war stets vorhanden. Für viele von uns auch verständlich.

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Nun dürfen wir nicht vergessen, dass Berlin geteilt war. Wie ihr vielleicht wisst, wurde Deutschland Ende der fünfziger Jahre offiziell geteilt. Durch den Mauerbau wurde Deutschland in zwei Hälften aufgeteilt. Einmal Westdeutschland (BRD – Bundesrepublik Deutschland) und zum anderen die DDR (Deutsche Demokratische Republik). Leider auch die Stadt Berlin in Ost- und Westberlin. Da Westberlin weitab von Westdeutschland war, wurde mitten in der Stadt der Flughafen Tegel gebaut und 1960 eröffnet. Damit war es den Bürgern aus Westberlin möglich, mit einem Linienflug Westdeutschland zu erreichen. Auch für die Versorgung war es wichtig. Die Politiker aus der damaligen Hauptstadt der BRD Bonn nutzten die Möglichkeit der Linienflüge, um ihre kleine abgeschiedene Stadt zu besuchen.

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Der Großflughafen Berlin Brandenburg BER in Schönefeld befindet sich mit allen Sicherheitsvorkehrungen am Rande der Stadt und ist mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Der Flughafen Berlin-Tempelhof mit der Abkürzung THF, der damals ein Militärflugplatz war, hat sich schon vor längerer Zeit der BER angeschlossen. Der ehemalige Flughafen Berlin-Schönefeld (war dort schon vorhanden) bekam die Abkürzung SXF. Nun folgt Berlin-Tegel mit seiner Abkürzung TXL. Dort wird der Flugverkehr wieder aufgenommen. Durch die moderne und neue Ausstattung des Flughafens, welche nun über Jahre gedauert hat, ist für die Sicherheit und für das Wohlbefinden der Fluggäste gesorgt. Mit dem Umzug des Flughafens Tegel aus der Stadt zum Randgebiet Berlin fällt auch die Umweltverschmutzung durch den Treibstoff Kerosin in unserer Stadt weg. Das dürfte der prominenten Klimaaktivistin Greta Thunberg sehr freuen.

Bild von b1-foto auf Pixabay

Bis zum 31. Oktober kann jeder Bürger und Tourist den Flughafen Berlin-Tegel besuchen und sich von ihm verabschieden. Am 31. soll auch eine kleine Abschiedsfeier stattfinden.

Vielleicht nutzt auch ihr die Zeit, um diesem historischen Abschied beizuwohnen, denn es soll ein besonderes Ereignis an diesem Tag stattfinden. 1960 gab es mit einer Air France-Maschine den ersten Linienflug auf dem Flughafen. Wie im Jahr 1960 wird der letzte Flug von Tegel mit der Air France nach Paris stattfinden. (js, as)

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