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Mittwoch, 24 April 2024
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Wo die Erde wohnt – unser Sonnensystem

Ein Sonnensystem ist eine Ansammlung von Planeten, die eine Sonne umkreisen, mit all ihren Brocken, Zwergplaneten, Gas und Staubpartikeln.

Das Sonnensystem, in dem wir zu Hause sind, wird meist „ Sol-System“ genannt, was übersetzt Sonnensystem heißt. Es besteht aus der Sonne und 8 Planeten mit ihren Monden, und dem Asteroidengürtel. Es ist ungefähr viereinhalb Milliarden Jahre alt. Mittlerweile weiß man, dass es unzählige Sonnensysteme im Weltraum gibt.

Die Sonne
Die Sonne
NASA, Public domain, via Wikimedia Commons

Die Sonne

Als erstes gibt es natürlich die Sonne, ihr Durchmesser beträgt 1.400 000 Kilometer. Die Oberfläche der Sonne ist 5500 Grad heiß und im ihrem Innersten herrschen bis zu 15 Millionen Grad. Sie ist so schwer wie 750 mal alle unsere Planeten zusammen, und unsere Erde würde eine Milliarde mal in sie hineinpassen. Sie schleudert regelmäßig bis zu zehn Milliarden Tonnen Gas ins All. Sie ist unsere Lichtquelle und sorgt dafür, dass es das Leben, so wie wir es kennen, überhaupt gibt und das unsere Pflanzen wachsen und uns Nahrung geben.

Die inneren Planeten:

Die inneren Planeten gehören zu den 4 erdähnlichen Planeten. Als Erdähnliche Planeten gelten Planeten die hauptsächlich aus Gestein bestehen, eine feste Oberfläche und eine gewisse Schwerkraft aufweisen. Im Zentrum des Planeten befindet sich ein metallischer Kern.

Die vier inneren Planeten / Bildrechte: public domain

 

NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Carnegie Institution of Washington, Public domain, via Wikimedia Commons

Der Merkur

Der Sonne am nächste befindet sich der Merkur. Mit einem Durchmesser von 4879 Kilometern ist er der kleinste Planet unseres Sonnensystems. Sein Abstand zur Sonne beträgt 57,9 Millionen Kilometer und er benötigt 88 “Erdentage” um die Sonne zu umkreisen.

Wegen der Nähe zur Sonne herrscht auf dem Planten eine unglaubliche Hitze, welche ein uns bekanntes Leben unmöglich machen. Allein der Temperaturunterschied, zwischen Tag und Nacht, beträgt über 500 °C. Lebensfeindlichere Bedingungen kann man sich kaum vorstellen. Den Merkur umkreist kein Mond.
Der römischen Gott der Händler und Diebe, Götterbote Mercurius, wurde seitens der Römer als Namensgeber auserkoren.

Die Venus

Required text: “Image processing by R. Nunes”, link to http://www.astrosurf.com/nunes, Public domain, via Wikimedia Commons

Sie hat die Größe der Erde und kommt, abgesehen von unserem Mond, der Erde am nächsten. Bis auf 38 Millionen Kilometern “nah” heran und doch, nach unseren Entfernungsverständnis, ziemlich weit weg.
Das war es allerdings dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Wo unsere Erde mit sauberer “Luft” (Atmosphäre) glänzt, gib es auf der Venus genau das Gegenteil. Die Atmosphäre besteht zu 96 % aus Kohlenstoffdioxid. Es ist übrigens genau das Gas, welches wir derzeit auf der Erde begrenzen wollen. Da zu viel dieses Gases, erhebliche gesundheitliche Nachteile für alle Lebewesen bedeutet. Auf der Venus wird es am Tag, durch die dichte Kohlendioxid-Atmosphäre, 460 Grad heiß und aus den Wolken regnet es Schwefelsäure. Ein richtiger Höllenplanet und tödlich für alles Lebendige, was wir kennen.

Die Venus hat einen Durchmesser von 12.104 Kilometern und einen Abstand zur Sonne von 108,2 Milliarden Kilometern, sie brauch 225 “Erdentage” um die Sonne zu umrunden. Sie besitzt keine Monde.

Benannt ist die Venus nach der römische Göttin der Liebe und der Schönheit. Wie auch bei den anderen Planeten, abgesehen von der Erde und des Uranus, hat sich die römische Bezeichnung etabliert. Dabei hatten frühre Kulturen andere Namen für unseren Nachbarplaneten welche oft einen Bezug zu den Namen Morgenstern und Abendstern hatten. Da die Venus nur am Morgen- oder Abendhimmel sichtbar ist und nie gegen Mitternacht, wird und wurde sie in vielen Kulturen Morgenstern und Abendstern genannt.

Trautes Heim, Glück allein – Unsere Erde

Die Erde hat einen Durchmesser von 12.756 Kilometern und einen Abstand zur Sonne von 149,6 Millionen Kilometern und brauch 365 “Erdentage” um die Sonnen zu umrunden. Sie ist unsere Heimat und der bis jetzt einzige Planet im unserem Sonnensystem auf dem es nachweislich Leben gibt. Außerdem gibt es Wasser in flüssiger, fester und gasförmiger Form. Die Erde ist der einzige Planet im Sonnensystem, auf dessen Oberfläche flüssiges Wasser existiert. Sie besitzt einen Mond.

I, Dennis Nilsson, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Unsere Mutter Erde ist zu zwei Drittel mit Wasser bedeckt und scheint aus dem Weltraum betrachtet bläulich und bewegt sich in einer elliptischen Bahn um die Sonne – also nicht ganz im Kreis. Auch ist unsere Erde durch die Rotation (Drehbewegung) nicht ganz rund, sondern eher Ei-förmig. Zudem ist die Erdachse auch noch geneigt, was eine Verschiebung der Jahreszeiten ermöglicht. Der Mond stabilisiert das “Ei” damit es nicht “rumeiert” (taumelt). Ohne den Mond wären somit kein Leben auf der Erde möglich. Zusätzlich ist die Erde auch noch mit einem Magnetfeld ausgestattet. Dieses Magnetfeld schützt uns vor Sonnenwinden und beeinflusst auch das Klima.

Das Magnetfeld hat auch entscheidende Wirkung auf die Orientierung von Mensch und Tier. Viele Tiere haben ein Magnetsinn und orientieren sich damit auf der Erde (Bienen, Zugvögel, Haie usw.). Auch der Mensch orientiert sich mit einem Kompass (Nord-Süd).

Wie ihr seht, unsere Erde ist schon etwas ganz Besonderes. Bisher ist uns kein Planet bekannt, welcher, auch nur annähernd, der Erde als Lebensraum nahe kommt.

Der Mars

Der Mars ist derzeit wohl der bekannteste und interessanteste Planet. Es gibt viele Filme und Dokumentationen darüber und er wurde und wird auch in Zukunft öfters von uns Menschen besucht werden. Warum? Ganz einfach – er ist unser Nachbarplanet und kann auch von Menschen betreten werden, wie der Mond. Bei Merkur und der Venus scheint dies ausgeschlossen.

NASA/JPL/MSSS, Public domain, via Wikimedia Commons

Die Atmosphäre des Mars besitzt keinen Sauerstoff, allerdings scheint Wasser vorhanden zu sein. Zwar nicht in flüssiger Form, doch es ist vorhanden. Den Aggregatzustand von Wasser zu verändern ist für uns Menschen kein Problem. Auch die Entfernung, ca. 6 Monate Reisezeit, ist machbar. Zwar gibt es noch etliche Probleme zu lösen, doch mit der Zeit finden wir auch dafür eine Lösung. Somit ist ein menschlicher Besuch auf dem Mars nur noch eine Frage der Zeit.

Der Mars hat einen Durchmesser von 6794 Kilometern und einen Abstand zur Sonne von 227,9 Millionen Kilometern er brauch 687 Erdentage um die Sonne zu umrunden. Der 27 Kilometer hohe Mons Olympus ist der höchste bekannte Berg im Sonnensystem, die mehr als acht Kilometer tiefen Valles Marineris auf dem Mars sind das größte Grabensystem. Es gibt auf dem Mars tornado ähnliche Staubwirbel von bis zu einem Kilometern Durchmesser. Der Mars besitzt 2 Monde mit den Namen Phobos und Deimos.
Der Mars hat seine Namensgebung seiner rötlichen Färbung zu verdanken. Für die Römer, wie auch die Griechen, wurde der Planet nach deren Kriegsgott benannt. In der griechischen Mytholigie ist es Ares, bei den Römern ist es Mars. In vielen alten Kulturen wurde der Mars wegen seiner Färbung mit Krieg in Verbindung gebracht. Bei den Babylonier ist es Nergal (Gott der Unterwelt), bei den Azteken ist es Huitzilopochti (Der Zerstörer von Menschen und Städten), Für die Chinesen war es Huoxing (Stern des Feuers) und selbst in der nordischen Mythologie ist es Tyr (Gott des Rechts und des Krieges).

Der innere Asteroidengürtel

Wir haben den Artikel bewusst mit den inneren Planet begonnen, da es zwischen den vier inneren Planeten und den vier äußeren Planeten einen Asteroidengürtel gibt. Wie die “Steinhaufen” im Vorschaubild. Die Abgrenzung zwischen inneren und äußeren Planeten ist der Asteroidengürtel mit seinen bekanntesten Asteroiden Ceres, Vesta, Juno, Pallas . Ceres, der neuerdings als Zwergplanet kategorisiert wurde, ist das größte Objekt im Asteroidengürtel.

Zu den äußeren Planeten

Im Gegensatz zu den inneren Planeten haben die äußeren Planeten, also außerhalb des Asteroidengürtels, keine feste Oberfläche. Es sind reine Gasplaneten. Ihre Namen sind Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun.

Der Jupiter

Der Jupiter, benannt nach dem römischen Hauptgott Jupiter,  ist ein Gasriese mit einem Durchmesser von 142.984 Kilometern und einem Abstand zur Sonne von 779 Millionen Kilometern. Er brauch 11,09 “Erdenjahre” um die Sonne zu umkreisen. Der Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems und hat mit seinen 9,8 Stunden die kürzesten Tage.
Auf dem Jupiter tobt seit 340 Jahren ein gewaltiger Sturm, der “Auge des Jupiters” genannt wird, und ist damit der langlebigste Sturm, den wir kennen. 2018 waren 79 Monde des Jupiter bekannt. Die vier größten sogenannten Galileischen Monde Ganymed, Kallisto, Io und Europa haben Durchmesser zwischen 5262 und 3122 km und wurden bereits 1610 entdeckt.

NASA/JPL/University of Arizona, Public domain, via Wikimedia Commons

Der Jupiter hat eine lange menschliche Geschichte und wurde schon von den Babyloniern, ca. 1800 Jahre v. Chr., also vor ca. 4000 Jahren, als Königsstern benannt. Weitere Namen waren: Stern von Betlehem, Dreikönigsstern, Weihnachtsstern oder Stern der Weisen. Selbst in der ältesten Hochkultur, den Ägyptern (vor ca. 5000 Jahren), wurde er als Hor-wepesch-taui („der die Himmelsgefilde erleuchtet“) bekannt.
Ihr seht, früher dachte man, dass Planeten Sterne waren, aus dem einfachen Grund da es noch keine Fernrohre gab und es somit keine Unterscheidung der hellen, leuchtenden Punkte am Himmel möglich war. Somit war der Jupiter, nach dem Mond und der Venus das dritthellste Objekt am Himmel (Die Sonne mal ausgenommen). Auch interessant könnte sein, dass der Jupiter, der sich am schnellsten Drehende Planet in unserem Sonnensystem, der mit dem größten Magnetfeld und auch der massereichste Planet ist. Er hat die doppelte Masse wie alle anderen Planeten im Sonnensystem zusammen.

Der Saturn

Der Saturn, auch Ringplanet genannt, ist der einzige Planet in unserem Sonnensystem wo die Ringe schon mit einem kleinen Fernrohr zu sehen sind. Auch ist er ohne Fernrohr am Himmel sichtbar. Er ist nach dem Jupiter der zweitgrößte Planet in unserem Sonnensystem. Benannt ist der Planet nach dem römischen Gott des Reichtums und der Ernte, Saturn. Obwohl der Saturn auch schon früheren Kulturen, Sumerern, Ägyptern, Babylonier, Chinesen, Griechen bekannt war und auch dort verschiedene Namen hatte, hat sich, wie auch bei anderen Planeten, die römische Bezeichnung verfestigt und wird heute Weltweit genutzt.

Diese Datei ist gemeinfrei (public domain), da sie von der NASA erstellt worden ist. Die NASA-Urheberrechtsrichtlinie besagt, dass „NASA-Material nicht durch Urheberrecht geschützt ist, wenn es nicht anders angegeben ist“

Der Saturn ist auch ein Gasriese mit einen Durchmesser von 120.536 Kilometern und einen Abstand zur Sonne von 1433 Millionen Kilometer. Er braucht 29,5 “Erdenjahre” um die Sonne zu umkreisen. Der Saturn besitzt ein einzigartiges Ringsystem aus Wassereis und Gesteinsbrocken. Er besitzt auch einige Monde, die ganz aus gefrorenem Wasser bestehen. Der Saturn besitzt 61 Monde, der bekannteste heißt Titan. Blitze sind auf dem Saturn eine Million mal stärker als bei uns und können bis zu 100 Meter Breit sein.

Das besondere an Saturn sind seine über 100 000 Ringe die ihn umgeben und aus heutiger Sicht als sein Markenzeichen bezeichnet werden können.

Der Uranus

Der Uranus hat einen Durchmesser von 51.118 Kilometer und einen Abstand zur Sonne von 2871 Millionen Kilometern. Er brauch 83,8 “Erdenjahre” um die Sonne zu umkreisen. Der Uranus hat somit die ausgefallensten Tageszeiten, bei denen es, auf der Sonnen zugewandten Seite, rund 42 Jahre lang hell bleibt und auf der sonnen abgewandten Seite 42 Jahre Dunkelheit herrscht. Er besitzt 27 Monde, wie zum Beispiel Titania und Oberon.

NASA/JPL-Caltech, Public domain, via Wikimedia Commons

Lange Zeit wurde der Uranus nicht als Planet erkannt, da er sich viel zu langsam bewegt und von den alten Kulturen nicht erkannt wurde. Man dachte es ist ein einfacher Stern. Erst mit der Erfindung des Fernrohrs oder besser, weit nach der Erfindung wurde er im Jahr 1690 erstmals katalogisierte und 1781 als Planet definiert. Auch ist er, mit der Erde, der einzige Planet in unserem Sonnensystem, welcher nicht nach einer römischen Gottheit benannt ist.

Die bisher einzige Raumsonde, die Uranus besuchte, war Voyager 2. Das war im Jahr 1981. Somit können wir möglicherweise noch vieles entdecken, wenn wir irgendwann eine weiter Sonde zum Uranus schicken.

Der Neptun

Der Neptun wurde eigentlich durch einen Zufall entdeckt. Man hat Unregelmäßigkeiten bei der Bahnberechnung des Uranus festgestellt und dabei den Neptun entdeckt. Denn dieser Planet ist der Einzige der am Nachthimmel nicht zu sehen ist. Er wenn man mit einem Teleskop danach sucht ist er auffindbar. Ist auch ziemlich weit weg, der Neptun. Benannt ist er nach dem römischen Gott des Meeres und der Fließgewässer.

Justin Cowart, Public domain, via Wikimedia Commons

Der Neptun hat einen Durchmesser von 49.528 Kilometern und einen Abstand zur Sonne von 4495 Millionen Kilometern. Er braucht 163,8 Erdenjahre um die Sonne zu umrunden. Er ist der Planet, der am weitesten von der Sonne entfernt ist. Über Neptum fegen heftige Sürme mit Böen von bis zu 2000 Kilometer pro Stunde. Der Neptunmond Triton hat Eisvulkane, die minus 220 Grad kalten Stickstoff speien. Zusätzlich besitzt der Neptun noch 12 weitere Monde.

Alles was wir über den Neptun wissen, haben wir dem Vorbeiflug der Raumsonde Voyager 2 zu verdanken. Diese Sonde hat nun mittlerweile unser Sonnensystem fast verlassen, sie befindet sich schon fast im interstellaren Raum. Das ist der Bereich wo unser Sonnensystem endet. Faszinierend 🙂

…. und dann gibt es noch einen, der mal als Planet bezeichnet wurde und doch keiner ist. Man nennt ihn Pluto. Er wurde 2006 zu einem Zwergplaneten degradiert.

Um sich das Sonnensystem mit allen Planeten gut merken zu können gibt es einen guten Merksatz :

Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.
Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun.

Diese sogenannte Eselsbrücke hilft beim auswendig lernen für die Schule. (sn, js)

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