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Dienstag, 23 April 2024
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Ein kleiner Kobold zum lieb haben!

Das Eichhörnchen, auch genannt Eichkätzchen, wird von allen geliebt. Diese possierlichen Tierchen begeistern Jung und Alt. Durch ihr neckisches Aussehen und schelmenhaftes Verhalten ziehen sie die Menschen an. Wenn ein zutrauliches Eichhörnchen auf uns zukommt, macht es meist Männchen. Mit den Vorderpfötchen bittet es uns um eine kleine Gabe. Schön ist es, wenn man etwas dabei hat.

Das Eichhörnchen ist auf der ganzes Welt zu Hause. In Europa kennt man hauptsächlich das eurasische Eichhörnchen. Es ist in unseren Wäldern, in den Gärten, in den Parkanlagen, auf den Friedhöfen und in vielen begrünten Hinterhöfen sowie in parkähnlichen Grünanlagen zu sehen. Es huscht so schnell die Bäume hoch und runter, so dass man es kaum mit den Augen verfolgen kann. Durch seine Akrobatik kann es sogar von Baum zu Baum springen. Mit seinem buschigen Schwanz kann es das sogar in der Luft steuern. Das Fell der einheimischen Eichhörnchen gibt es in vielen Farbnuancen. Angefangen von hellem Rot bis schwärzlichem Braun, nur der Bauch bleibt immer weiß.

Das Nest, in dem die Eichhörnchen leben, nennt man Kobel. Diese sieht man teilweise hoch oben in den Bäumen. Mit dem Nestbau beginnen sie schon im Winter. Hierbei verwenden sie weiche Hölzer, Reisig und Rindenstückchen. Um es schön warm und weich zu haben, wird es mit Blättern, Moos, Federn und anderem weichen Material ausgepolstert. Mindestens zwei Ein- und Ausgänge sorgen für Fluchtmöglichkeiten. Eichhörnchen haben auch mehrere Kobel gleichzeitig. Immer da, wo sie eine Nahrungsquelle entdeckt haben.

Eichhörnchen ernähren sich von Früchten wie Äpfel und Weintrauben sowie Samen von Buche, Eiche, Ahorn und Fichte. Kastanien und Nüsse gehören auch auf ihren Speiseplan. Obwohl das Eichhörnchen das ganze Jahr über Nahrung sammelt und diese versteckt, reicht es manchmal nicht aus. Jetzt, in den besonders kalten Wintermonaten müssen wir alle bei den Tieren, die mit uns in der Stadt leben, ein bisschen zufüttern. In der Stadt sind für solche Tiere die Nahrungsquellen sehr rar oder auch oftmals gar nicht vorhanden.

Die Eichhörnchen sind tagaktiv aber halten gerne über die Mittagszeit ein Schläfchen. Diese Tiere halten kein Winterschlaf sondern ruhen nur. Zum Schlafen und Ruhen kringeln sie sich zusammen. Mit dem buschigen Schwanz decken sie sich dann zu, ganz wie ihr mit eurer Bettdecke.
In der Paarungszeit ab dem Monat Dezember bis in den Sommer kann man die Eichhörnchen bei wilden Jagden beobachten, bei denen sie sich geräuschvoll in Spiralen die Baumstämme hinauf und hinunter verfolgen und dabei ziemlich unvorsichtig sind. Die Männchen riechen das paarungsbereite Weibchen auf über anderthalb Kilometer Entfernung. Trotzdem entscheidet das Weibchen, welches Männchen sie zur Paarung nimmt. Nach 38 Tagen Tragzeit kommen dann zwei bis fünf jeweils zehn Gramm schwere Jungtiere zur Welt. Bei der Geburt sind die kleinen Eichhörnchen vollkommen nackt und blind. Erst nach dem achten Lebenstag sprießen die ersten Fellhaare, nach 32 Tagen öffnen sich die Augen. Das weibliche Eichhörnchen kümmert sich ganz alleine um den Nachwuchs. Zweimal im Jahr bringen die Weibchen Junge zur Welt.

Manchmal fällt auch ein Jungtier aus dem Nest. Es ist zwar nicht verboten, so ein Jungtier mit nach Hause zu nehmen, um es aufzuziehen. Dies ist aber sehr schwer und nicht immer erfolgversprechend. Es gibt dafür bestimmte Aufzuchtstationen mit spezieller Hilfe. Ich finde, da sind die Kleinen besser versorgt und aufgeboben. Nach erfolgreicher Aufzucht werden sie wieder in die Freiheit entlassen. Dort passen sie sich auch sehr schnell an ihre Umgebung an, da die Eichhörnchen Einzelgänger sind.

Wenn ihr ein Eichhörnchen in eurem Garten entdeckt habt, dann hängt ihm doch auch ein Kobel im Baum auf. Als Nest werden von ihm auch selbstgebaute Häuschen genutzt. Darunter könnt ihr ihm als Nahrungsquelle ein Haselnussbaum pflanzen. Irgendwann, wenn es sich an euch gewöhnt hat, könnt ihr es auch füttern. Im Garten könnt ihr ihm auch Kürbiskerne, Walnüsse, Haselnüsse, getrockneten Mais und Sonnenblumenkerne hinstellen. Darüber freut es sich – jetzt, wo es wieder besonders kalt ist – ganz bestimmt.(as, js)


Bildquelle: pixabay

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