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Donnerstag, 25 April 2024
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Mäuse können fliegen

Ja, ihr habt richtig gelesen, Mäuse können fliegen! Damit sind natürlich nicht die kleinen Nager gemeint, die ihr aus dem Garten oder Keller kennt, sondern die Fledermäuse! Was, ihr wisst nicht, was Fledermäuse sind?

Bild von Julia Schwab auf Pixabay

Um euch die Säugetiere genauer vorstellen zu können, begab ich mich an einem Samstag, vor über 10 Jahren am späten Abend, in den Britzer Garten und nahm dort an einer Fledermausführung teil. Am Freilandlabor startete um 21.30 Uhr eine Fledermausführung. Frau Inga Böttner begrüßte die Teilnehmer, die an diesem Abend zahlreich erschienen waren. Bevor wir uns auf Beobachtungstour begaben, sahen wir einen kurzen, sehr informativen Film über die nachtaktiven Flieger.

Fledermäuse zählen zu den Säugetieren. Weltweit gibt es 900 Arten. Allein in Berlin leben 16 verschiedene Fledermausarten. Die bekanntesten sind der Abendsegler, die Zwerg- und die Wasserfledermaus.

Die Abendsegler:
Sie gehören zu der größten Fledermausart Europas. In den frühen Abendstunden fliegen sie auf die Jagd. Daher auch ihr Name. Abendsegler haben ein gelbbraunes bis dunkelbraunes Fell. Ihre kurzen, dreieckigen Ohren sind ihr Markenzeichen. Ihr Gewicht beträgt 50 Gramm und sie haben eine Flügelspannweite von bis zu 46 Zentimetern.

Bild von Bianca Mentil auf Pixabay

Die Zwergfledermaus:
Sie steht unter Naturschutz. Mit einer Körpergröße von 4,5 Zentimetern und einem Gewicht von 3,5 bis 7 Gramm zählt sie zu der kleinsten Fledermausart. Ihr Fell ist rotbraun bis dunkelbraun. Mit angewinkelten Flügeln ist sie nicht größer als eine Streichholzschachtel und mit ihrem minimalen Gewicht wiegt sie nicht mehr als ein Stuck Zucker. Die Zwergfledermaus findet ihr an Scheunen oder in Kirchen.

Die Wasserfledermaus:
Ihr Markenzeichen sind die enorm großen Füße und das wenig behaarte, rotbraune Gesicht. In der Dunkelheit jagt sie Insekten knapp über der Wasseroberfläche. Hierbei erreicht sie eine Geschwindigkeit von 12 Stundenkilometern.

Bild von alobenda auf Pixabay

Die so genannten „Stadtfledermäuse“ leben in Mauer- und Fassadenspalten oder in Baumhöhlen. In den späten Abendstunden könnt ihr die Flieger in Parks und Gärten bei ihrer Nahrungssuche beobachten. Fledermäuse jagen Insekten. Eine Fledermaus benötigt zirka 6000 Versuche bis ein Insekt gefangen ist. Da kann es schon einige Zeit dauern, bis so eine Fledermaus satt ist. Ein Drittel ihres eigenen Körpergewichtes muss ein Flieger täglich an Nahrung aufnehmen. Ihre Laute sind für uns Menschen nicht hörbar. Nur mit einem Ultraschalldetektor könnt ihr die Rufe hörbar machen. Jede Fledermausart gibt andere Töne von sich. In der Berliner Zitadelle befindet sich eines der größten und bekanntesten Fledermausquartiere.

Bild von gwmiddleditch auf Pixabay

Nach diesem spannenden Vortrag begaben wir uns dann endlich auf den nächtlichen Streifzug. Gleich zu Beginn war es uns vergönnt, zwei Abendsegler am Himmel zu beobachten. Mit dem bloßen Auge sahen sie aus wie Schwalben, nur ohne Schwanz.
Weiter ging es dann zum nahe gelegenen Teich. Hier warteten wir gespannt auf die Wasserfledermaus. Die zunehmende Dunkelheit machte es uns nicht einfach überhaupt etwas zu erkennen. Mit Taschenlampen leuchteten wir über den Teich, in der Hoffnung einen Flieger zu entdecken. Nichts. Die Wartezeit überbrückten wir mit Fragen an Frau Böttner. Leider war es uns an diesem Abend nicht vergönnt, eine Wasserfledermaus zu beobachten. Gegen 23.30 Uhr traten wir den Heimweg an.

Na, hab ich euch jetzt neugierig gemacht? Am Sonntag, den 11.08.2019 findet in der Zitadelle Spandau wieder ein Kinder-Fledermausfest statt. Wenn ihr auch einmal Fledermäuse beobachten wollt, dann bietet dieses Fest eine gute Gelegenheit um sich die Mäuse anzusehen. Ob nun auf dem Fest oder später im Freilandlabor im Britzer Garten, vielleicht könnt auch ihr die Mäuse fliegen sehen.
(js,mu)

Link zum Kinder-Fledermausfest in der Zitadelle Spandau
Link zum Freilandlabor Britzer Garten
Startbild von Stefan Keller auf Pixabay

Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay

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